Hertha Berlin macht jetzt bei Lazaro ernst
Die Berliner legten Salzburg ein Angebot für Valentino Lazaro vor. Der Meister verliert einen Stammspieler und hat ein weiteres Problem.
Die Zeichen bei Valentino Lazaro stehen immer mehr auf Abschied. Der Nationalspieler von Fußballmeister Red Bull Salzburg könnte noch vor dem Hinspiel in der 3. Runde der Qualifikation zur Champions League am Mittwoch gegen Rijeka in die deutsche Bundesliga zu Hertha BSC Berlin wechseln. Sicher fehlen wird gegen die Kroaten Valon Berisha, der nach seiner Roten Karte auf Malta von der UEFA für zwei Spiele gesperrt wurde. Salzburg wird gegen das Urteil Protest einlegen. Die Chance auf einen Erfolg ist allerdings gering.
Schon seit Wochen wird mit einem Transfer von Lazaro spekuliert, aber jetzt macht der deutsche Teilnehmer an der Europa League ernst. Am Mittwoch beim 3:0-Sieg der Salzburger im Rückspiel der 2. Quali-Runde gegen Hibernians war Berlin-Manager Michael Preetz mit einem Assistenten, der sich eifrig Notizen machte, auf der Tribüne der Red-Bull-Arena gesessen. Am Donnerstagvormittag fand die erste echte Verhandlungsrunde zwischen Salzburg-Sportdirektor Christoph Freund und Preetz statt. Dabei machten die Berliner den Bullen ein konkretes Angebot. Und Preetz wird nicht nach Salzburg fliegen, wenn das Interesse an einer Verpflichtung des Offensivspielers nicht riesengroß wäre. Auch Hertha-Trainer Pál Dárdai hatte sich in den vergangenen Wochen immer für eine Verpflichtung des Kreativspielers ausgesprochen. An die fünf Millionen Euro plus Bonuszahlungen werden die Berliner aber schon an Salzburg überweisen müssen, um den Transfer fixieren zu können. „Die Hertha hat uns ein Angebot gemacht. Die Gespräche sind gut verlaufen und sind vielversprechend“, erklärte Freund auf Anfrage der „Salzburger Nachrichten“. Der Transferpoker geht in die entscheidende Phase – und er dürfte mit einem Wechsel von Lazaro in die deutsche Bundesliga enden.
Sicher nicht mehr im Dress von Salzburg wird Angreifer Dimitri Oberlin zu sehen sein. Der 19-jährige Schweizer kickte sich wegen privater Probleme ins Abseits und wird vorerst für ein Jahr an den Schweizer Meister Basel verliehen. Der ExClub von Österreichs Nationalspieler Marc Janko blättert dafür nach SN-Informationen an die 700.000 Euro auf den Tisch. Sollten die Basler, die für die Gruppenphase der Champions League qualifiziert sind, die Option für den eigenwilligen Schweizer ziehen, werden noch einmal fünf Millionen Euro fällig.
Oberlin, der 2015 vom FC Zürich um kolportiert zwei Millionen Euro zu den Bullen gekommen war, konnte in Salzburg sein Leistungspotenzial nie richtig ausschöpfen. Auch nach seiner Rückkehr aus Altach, wo er nach seiner Ausleihe Tor um Tor erzielt hatte, lief es in der vergangenen Frühjahrssaison in Salzburg nicht nach Wunsch. Private Probleme sollen in den vergangenen Wochen zudem dafür gesorgt haben, dass das hochveranlagte Talent immer mehr ins Grübeln kam. Für Red Bull Salzburg brachte es Oberlin auf 20 Einsätze und vier Tore. Beim FC Liefering in der zweiten Liga kam der Schweizer als Kooperationsspieler 15 Mal zum Einsatz und traf sieben Mal.
Salzburg-Trainer Marco Rose nahm den Abschied von Oberlin gelassen zur Kenntnis. „Ich brauche Spieler, die auch für Salzburg spielen wollen und das auch zeigen. Ist das nicht der Fall, dann muss man eine Lösung finden.“
„Ich brauche Spieler, die auch für Red Bull Salzburg spielen wollen.“Marco Rose, Salzburg-Trainer