„Wir machen es den Tätern so schwer wie möglich“
Das Sprengen der Geräte rentiere sich nicht, sagt Bankomaten-Hersteller Alexander Gradl-Noll.
SN: Wie sicher sind Bankomaten vor Angriffen?
Alexander Gradl-Noll: Wir als Hersteller versuchen alles, damit das Bargeld geschützt ist. Es gibt Tresorstärken, die kaum zu sprengen sind. Die Bankomaten sind sprengstoff- und gasgeschützt. Auch mit speziellen Verriegelungsmechaniken machen wir es den Tätern so schwer wie möglich. Aber es gibt kein Gerät, das zu 100 Prozent sicher ist.
SN: Wie schützen sich die Banken am effektivsten?
Viele Automaten haben mittlerweile Tintenpatronen eingebaut, die die Scheine bei Sprengungen oder Diebstahl einfärben. Zudem planen die Banken sehr detailliert, wann sie die Geräte wie befüllen. Täter können kaum wissen, wie viel Bargeld in einem Bankomaten steckt. Generell: Die Sprengung eines Geräts rentiert sich nicht.
SN: Inwiefern?
Die Geräte halten Sprengungen meist stand – wie man auch an dem aktuellen Fall sieht. Zudem ist die Aufklärungsquote sehr hoch. Die Täter hinterlassen am Tatort oft Spuren. Die Chance, dabei ungeschoren davonzukommen, ist gleich null.
Zur Person
Alexander Gradl-Noll ist Geschäftsführer der Diebold Nixdorf GmbH. Das Unternehmen ist einer der führenden Bankomaten-Hersteller in Österreich.