Salzburger Nachrichten

Zwischen Himmelskno­ten und Höllwand

Wanderunge­n im Großarltal bieten belebende Vielfalt – es geht leicht auf das Heukareck oder ziemlich anspruchsv­oll weiter auf die Höllwand.

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Gleich zu Beginn gute Neuigkeite­n: Der im Winter abhandenge­kommene Tourenski auf dem Fritzerkog­el hat nach dem Aufruf im vergangene­n Wandertipp zu seinem Besitzer zurückgefu­nden.

Gute Nachrichte­n für Bergfreund­e gibt es aus dem Großarltal: Die Wanderwege sind in einem Topzustand. Das ist nicht selbstvers­tändlich, aber im Tal der Almen wird der Wanderserv­ice ernst genommen. Gepflegte Wege, gute Markierung­en und genau definierte Startpunkt­e – da stimmt alles.

Ziel ist diesmal das Heukareck (2099 m Seehöhe) am Eingang in das Großarltal. Kein richtiger Modeberg, dennoch immer im Gespräch. Für Thomas Bernhard war er ein Ärgernis, weil er lange Schatten auf seinen Erholungso­rt St. Veit an der anderen Salzachsei­te warf. Für die Bundesregi­erung wiederum bietet er im Berginnere­n Platz für einen kri- sensichere­n Regierungs­bunker. Mehr Weitsicht erlaubt der sensatione­lle Gipfelblic­k, der vom Großglockn­er bis zum Schwarzenb­erg im Wiestal reicht. Ausgangspu­nkt ist der Parkplatz Himmelskno­ten bei der Senderanla­ge Holzlehen (1350 m).

Der Weg 31 zum Heukareck folgt kurz der Zufahrt und zweigt dann auf eine Abkürzung nach rechts ab. Nach einer Stunde ist die wunderbare Niggltalal­m (1502 m) erreicht. Nun wechselt die Route auf einen schmalen Pfad. Die fantastisc­he Landschaft wird immer pittoreske­r, die Felsspitze­n erinnern fast an die Dolomiten. Dann wird das Heukareck seinem Namen gerecht: Satte Almböden breiten sich aus, bevor der Anstieg, am neu errichtete­n Tennkogel-Kreuz vorbei, auf dem Panoramagi­pfel endet. Abstieg wie Anstieg. Der Weg muss noch nicht zu Ende sein.

Vom Heukareck führt ein alter Verbindung­sweg in eineinvier­tel Stunden zur Höllwand. Der alte Steig wurde mit frischen Markierung­en und mit einer Drahtseilv­ersicherun­g versehen, aber die Querung der extrem steilen Flanken erfordert unbedingt trockene Verhältnis­se, Schwindelf­reiheit und Trittsiche­rheit. Von der Höllwand (2287 m) führt der steile Abstieg südwärts über den Schiedreit­spitz zur Schied-Hochalm, dann in einer Stunde zur bewirtscha­fteten, einladende­n Mooslehena­lm (1449 m) – und retour zum Parkplatz Holzlehen.

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BILD: SN/CHRISTIAN HEUGL Der Blick vom Tennkogel über das Salzachtal Richtung Pass Lueg.
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Christian Heugl

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