Türen werden zu Kunstwerken für Wanderer
Die Arlberg-Gemeinde Lech versieht die Wanderroute „Der Grüne Ring“mit einer Kunstinstallation namens „Türe“. An den Wegen zwischen 1700 und 2350 Meter Seehöhe werden drei Sommer lang neun Türen platziert, die von Künstlern aus fünf Ländern gestaltet wurden. Die Vernissage wird heute, Samstag, auf dem Lecher Rüfiplatz gefeiert.
Die Tür sei „mit ihrem abgrenzenden Charakter“ein gutes Instrument für polarisierende Themen „und man kann mit ihr nahezu jede emotionale Situation in Verbindung bringen“, sagt der Tiroler Bildhauer Daniel Nikolaus Kocher als Künstlerischer Leiter des Projekts. Er hatte 2014 eine erste Tür für den „Grünen Rätselring für Kinder“in Lech gestaltet, die – mitten in der Landschaft stehend – tatsächlich als Eingang diente. Daraus entwickelte sich die Idee zur Installation.
Neben Kocher haben aus Österreich auch Daniela Egger (Bregenzer Autorin), Gottfried Bechtold sowie Reinhold Neururer aus dem Tiroler Gurgltal Türen angefertigt. Andere Türen stammen vom Südtiroler Künstler Christian Piffrader, dem armenischen Maler Hrachya Vardanyan, dem deutschen Designer Andreas Koop und dem Schweizer Patrick Kaufmann – sowie der Einheimischen Martina Strolz, die mit der Jugend von Lech die Gestaltung einer Tür übernommen hat.
Als Arbeitsgrundlage erhielten alle eine weiße Tür und dazu den Auftrag, sich über das Verlassen oder Betreten von Räumen Gedanken zu machen. „Es geschieht etwas, wenn man eine Tür passiert“, sagt Kocher. „Sie kann Behaglichkeit und Schutz genauso suggerieren wie willkommene Offenheit, aber auch eine unüberwindbare Hürde darstellen.“Die Türen werden im Spätherbst wieder abgebaut. Auch in den nächsten beiden Sommern werden sie platziert, ehe sie im Herbst 2019 an Lecher Betriebe übergeben werden.