Letzte Bedrohung für Froome
Nur noch ein Zeitfahren trennt den Briten vom vierten Tour-Gesamtsieg.
Edvald Boasson Hagen hat gestern, Freitag, die 19. Etappe der 104. Tour de France in Salon-de-Provence als Solist vor dem Deutschen Nikias Arndt gewonnen. Der Norweger siegte nach 222,5 Kilometern als Schnellster einer neunköpfigen Spitzengruppe. Auf der längsten Tour-Etappe gab es im Gesamtklassement keine Veränderungen: Der Brite Chris Froome führt vor dem Zeitfahren am heutigen Samstag weiter 23 Sekunden vor dem Franzosen Romain Bardet und 29 Sekunden vor dem Kolumbianer Rigoberto Urán.
Heute, Samstag, bildet das Stade Vélodrome, die Spielstätte von Olympique Marseille, die Bühne für das letzte große Spektakel der 104. Tour de France. Zum Start und Zieleinlauf des Einzelzeitfahrens über 22,5 Kilometer werden bei freiem Eintritt über 67.000 Zuschauer im Stadion des französischen Traditionsvereins erwartet. Rigoberto Urán will versuchen, den 29 Sekunden voranliegenden Froome doch noch vom Thron zu holen. Aber Froome gilt als bester Zeitfahrer der Anwärter auf den Gesamtsieg. Der dreifache Gewinner hat deswegen im Kampf um den Gesamtsieg klar die besten Karten und wird nur schwer zu stoppen sein. Dem Sky-Profi fehlt heuer noch ein Sieg und somit auch ein Etappenerfolg bei der Tour. Bei seinen früheren Gesamtsiegen hatte der Olympiadritte von 2012 und 2016 jeweils mindestens ein Mal reüssiert.
Doch Urán hat schon gute Zeitfahren absolviert. „Er ist für uns die größere Bedrohung. Es ist ein enges Rennen, es kann alles passieren. Wenn das Zeitfahren wie in Düsseldorf läuft, dann habe ich die Oberhand. Ich bin zuversichtlich“, sagte Froome vor dem Kampf gegen die Uhr.
Beim Auftakt hatte der Brite den Cannondale-Profi über 14 Kilometer um 51 Sekunden distanziert. „Nach drei Wochen sieht die Welt aber oft ganz anders aus“, sagte vieldeutig Ex-Profi Andreas Klier, Sportlicher Leiter im Urán-Team.
„Ich gehe zuversichtlich ins Rennen.“