Die Kompaktfamilie wächst
Hyundai erweitert das Angebot beim i30 mit Fastback und Sportler. Damit soll der Vormarsch in Europa zusätzlichen Schub bekommen.
Seit mittlerweile 25 Jahren ist Hyundai in Österreich vertreten. Von einer anfangs belächelten Fernostmarke haben sich die Koreaner zum ernst zu nehmenden europäischen Hersteller gemausert (dank des Werks in Noschowitz/Nošovice und des Designcenters in Rüsselsheim). So manchem Mitbewerber ist das Lachen längst im Hals stecken geblieben. Denn auch wenn man kein Billiganbieter mehr ist, Design, Verarbeitung, Serienmitgift und nicht zuletzt die Fünfjahresgarantie ohne Kilometerbeschränkung sind starke Argumente. Die auch alle auf den neuen i30 Kombi zutreffen. Der bringt nicht nur jede Menge Ladetalent – das Kofferraumvolumen beträgt zwischen 602 und 1650 Litern –, sondern auch Ausstattungsfeatures, die bis dato eher im Premiumbereich zu finden waren. Je nach Ausstattungsgrad serienmäßig oder optional findet man etwa LED-Scheinwerfer, elektrisch verstell-, beheiz- und belüftbare Sitze, beheizbares Lederlenkrad, den autonomen Notbremsassistenten mit Fußgängererkennung und vieles mehr.
Aber auch technisch ist der Kompaktklassekombi auf der Höhe der Zeit. Erste Testkilometer mit dem 110-PS-Turbodiesel mit Doppelkupplungsgetriebe zeigen absolut ausreichende Fahrleistungen bei gleichzeitig niedrigem Verbrauch (4,1 Liter/112 Gramm CO2). Die Listenpreise starten mit dem 100-PS-Benziner in Life-Ausstattung bei 18.990 Euro, zur Markteinführung gibt es das Modell bereits für 16.740 Euro.
Doch damit ist die i30-Familie noch lang nicht komplett. Die wird es erst, wenn die weiteren zwei Modelle, der Fastback und der besonders sportliche N, auf den Markt kommen. Der Fastback gefällt durch eine stark coupéhafte Form als Fließhecklimousine, wobei sich Designchef Thomas Bürkle und sein Team auszeichnen konnten. „Ansprechendes Design ist der allererste Kaufgrund unserer Kunden“, bestätigt auch Thomas Schmid, der operative Geschäftsführer von Hyundai Motor Europe. Obwohl der Fastback 25 Millimeter niedriger ist als der Fünftürer, bleibt genügend Kopffreiheit. In der Länge wuchs er um 115 Millimeter. Grill, Seitenlinien und Heck heben sich von der Konkurrenz ab und verleihen genauso wie der fein akzentuierte Innenraum Premiumgefühl. Für Antrieb sorgen zwei Turbobenziner-Direkteinspritzer (Dreizylinder mit 120, Vierzylinder mit 140 PS) und ein 1,6-Liter-Turbodiesel in zwei Leistungsstufen (110/136 PS). Umfangreich ist die Ausstattung mit Assistenzsystemen, u. a. jetzt mit Müdigkeitserkennung, intelligentem Abstandstempomaten, Notbremsfunktion und Rückverkehrswarnung. Der Fastback, der den Veloster ablöst, debütiert international auf der IAA in Frankfurt und in Österreich auf der Vienna Autoshow Anfang Jänner 2018. Die Preise stehen noch nicht fest.
Und schließlich bekommt auch die i30Familie einen „GTI“, der da N heißt – wobei das N eine Rennstreckenkurve spiegelt, aber auch für Nürburgring (Teststrecke) oder Namyang (koreanisches Entwicklungszentrum) stehen kann – oder eben für den Produktionsstandort Noschowitz.
Der i30 N kommt nach Tausenden Testkilometern vor allem auf der Nordschleife mit einem 275-PS-Turbobenziner (2,0) und ist das erste Hochleistungsmodell der Marke. Der als Leiter dieses Segments von BMW geholte Albert Biermann kündigte bei der Weltpremiere in Düsseldorf an: „Es wird weitere N-Modelle geben.“Der Motorsport wird für Hyundai immer wichtiger, denn für Kunden ist ein i30 N für die Tourenwagenserie TCR (gastiert auch auf dem Salzburgring) für die Saison 2018 fertig entwickelt. Testfahrer Gabriele Tarquini, Ex-Tourenwagen-Weltmeister und F1-Pilot, ist vom Potenzial des i30 N überzeugt. ÖsterreichPremiere hat die Serienversion im Oktober.