17-jähriger Flüchtling ertrank im Wolfgangsee
Der Jugendliche wollte einem Gleichaltrigen zu Hilfe kommen und kam selbst ums Leben.
Am privaten Badeplatz der Hilfsorganisation „Rettet das Kind“in St. Gilgen ist am Freitagnachmittag ein 17-jähriger Asylbewerber ums Leben gekommen. Nach Auskunft der Wasserrettung wollte der Jugendliche einem gleichaltrigen Flüchtling zu Hilfe eilen. Dieser war beim Baden rund 150 Meter vom Ufer des Wolfgangsees entfernt in Not geraten. Er schlug in Panik um sich und dürfte dabei offenbar seinem Landsmann unbeabsichtigt einen Stoß versetzt haben. Der Flüchtling ging darauf im See unter und ertrank.
Badegäste konnten den anderen Asylbewerber ans Ufer ziehen. Er wurde in das Salzburger Landeskrankenhaus gebracht.
Drei Taucher der Wasserrettung fanden den leblosen Körper des Jugendlichen in zehn Meter Tiefe. Der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen. „Er hatte keine Chance. Er war einfach zu lange unter Wasser“, sagt Markus Gehwolf von der Wasserrettung. Bis die gesamte Alarmierungskette in Gang komme, vergehe immer wertvolle Zeit. Um 15.42 Uhr ging die Alarmierung bei den Einsatzkräften ein, um 16.32 Uhr zogen die Taucher den Jugendlichen aus dem Wasser. „Wir mussten nicht lange nach ihm suchen, aber es war zu spät“, sagt Gehwolf. Augenzeugen beschrieben den Tauchern genau, wo der 17-Jährige untergegangen war. Mit einer Boje konnten Ersthelfer die Stelle für die Taucher markieren.
Die Bewohner und Mitarbeiter des Flüchtlingsquartiers von „Rettet das Kind“in St. Gilgen wurden vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut. „Rettet das Kind“-Präsident Sepp Eisl zeigte sich in einer ersten Reaktion geschockt: „Wir sind tief betroffen. Das ist ein schrecklicher Unfall.“