Sommerurlaub an der Uni
Viele Hochschulen bieten von Juli bis September spezielle Lehrveranstaltungen an. Sie werden gut angenommen.
Zugegeben, am Strand in Lignano oder Kreta kommt wahrscheinlich mehr Urlaubsgefühl auf. Dennoch nutzen immer mehr Studierende die „vorlesungsfreie Zeit“von Juli bis September, um Kurse, Kollegs und Summer Schools zu besuchen, die viele Hochschulen anbieten. Sie dienen dazu, MaturaKenntnisse aufzufrischen, schneller zu studieren oder Auslandserfahrungen zu sammeln. Manche machen auch ganz einfach Spaß. 1. Gemeinwohl studieren Sommeruni zu Alternativwirtschaft Wann, wenn nicht im Sommer hat man die Zeit, sich über alternative Modelle des Wirtschaftsund des Finanzsystems Gedanken zu machen? Womöglich mag das dazu geführt haben, dass der Österreichische Austauschdienst (OeAD) gemeinsam mit zwei Partnerunis und einer FH vor vier Jahren erstmals die Summer School zum Thema „Alternative Economic and Monetary Systems“organisierte. Sie findet heuer von 26. Juli bis 11. August statt. Aber auch diejenigen, die sich mehr für nachhaltiges Wohnen interessieren, kommen auf ihre Kosten – mit dem dreiwöchigen Kurzlehrgang „Green Building Solutions“der OeADWohnraumverwaltung. Das Besondere dabei: Die Teilnehmer schauen sich nicht nur Praxisbeispiele an, sie sind sogar während der drei Sommeruni-Wochen in einem Passivhaus einquartiert. 2. Europa kennenlernen – mit der Uni Wien an den Wolfgangsee Ausgerechnet die Uni Wien lädt Studierende nach Strobl am Wolfgangsee, um sich von 15. Juli bis 12. August mit renommierten Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik Gedanken über die Zukunft Europas zu machen. Wer in der Bundeshauptstadt bleiben will, kommt mit den SommerSprachkursen der Uni Wien auf seine Kosten. Rund 13 verschiedene Fremdsprachen kann man lernen, darunter auch die Gebärdensprache. 3. Sprachen lernen vor Ort – mit der FH Burgenland nach Moskau Dagegen ermöglicht es der Studiengang „Internationale Wirtschaftsbeziehungen“der FH Burgenland Studierenden, Fremdsprachen im jeweiligen Land zu lernen. Schon seit 1999 bietet die FH dreiwöchige Intensivsprachkurse in Kroatien, Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Russland und Polen an. Das Besondere dabei: Das Sprachtraining findet teilweise in Form von Tandemunterricht mit muttersprachlichen Studenten statt. Durch Vorträge und Exkursionen erhalten die 208 diesjährigen Teilnehmer Einblick in die Kultur und die Wirtschaft des Gastlands. Aber auch für diejenigen, die sich nicht drei Wochen freinehmen können, gibt es eine Alternative: ein Sprach-Intensiv-Programm an zwei Wochenenden am FH-Campus samt Exkursion zu burgenländischen Sehenswürdigkeiten. 4. Mit der Uni Salzburg das Welterbe entdecken Die Schlösser Schönbrunn und Mirabell sowie der Grazer Uhrturm – sie zählen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten für Touristen, aber auch zum sogenannten Weltkulturerbe. Aber was ist das eigentlich? Das versuchen die Kommunikationswissenschafter Kurt Luger und Friedrich Schipper von den Unis Salzburg und Wien sowie die Kunsthistorikerin Eva Klein von der Uni Graz den Teilnehmern der Summer School „Welterbe, Kulturgüterschutz und Kommunikation“näherzubringen. Sie reisen dafür von 8. bis 17. September mit den Teilnehmern nach Salzburg, Wien und Graz. 5. Studienbeschleunigung an WU, Studienvorbereitung an TU Seit mehr als 15 Jahren bietet die Wirtschaftsuniversität Wien (WU) für Studienanfänger und Studierende bereits ein sogenanntes Studienbeschleunigungsprogramm an. Es dient dazu, das Studium schneller abschließen zu können. So kann man beispielsweise die „Einführung in die Betriebswirtschaftslehre“geblockt bereits im September besuchen, einen Monat vor dem regulären Semesterbeginn. Das Programm mit 32 Lehrveranstaltungen mit rund 5300 Plätzen wird laut WU-Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger gut angenommen. Darüber hinaus bietet die WU im Sommer neben Sprachkursen auch IT-Auffrischungskurse an. Einen eigenen „Brückenkurs“in Informatik, der sich eigens nur an weibliche Studierende richtet, findet man hingegen nur an der Technischen Universität (TU) Wien. Er soll den Studentinnen „den Einstieg in die Programmierung erleichtern“. Andere TU-Summer-Schools, wie etwa die „BEST Vienna“, stehen hingegen TU-Studierenden aus ganz Europa offen, egal welchen Geschlechts. Heuer konnten sie von 7. bis 17. Juli die Welt der Start-ups erkunden.
Mit dem Programm zur Studienbeschleunigung schneller abschließen. E. Hanappi-Egger, WU-Rektorin