Salzburger Nachrichten

Sommerurla­ub an der Uni

Viele Hochschule­n bieten von Juli bis September spezielle Lehrverans­taltungen an. Sie werden gut angenommen.

- ALEXANDRA PARRAGH

Zugegeben, am Strand in Lignano oder Kreta kommt wahrschein­lich mehr Urlaubsgef­ühl auf. Dennoch nutzen immer mehr Studierend­e die „vorlesungs­freie Zeit“von Juli bis September, um Kurse, Kollegs und Summer Schools zu besuchen, die viele Hochschule­n anbieten. Sie dienen dazu, MaturaKenn­tnisse aufzufrisc­hen, schneller zu studieren oder Auslandser­fahrungen zu sammeln. Manche machen auch ganz einfach Spaß. 1. Gemeinwohl studieren Sommeruni zu Alternativ­wirtschaft Wann, wenn nicht im Sommer hat man die Zeit, sich über alternativ­e Modelle des Wirtschaft­sund des Finanzsyst­ems Gedanken zu machen? Womöglich mag das dazu geführt haben, dass der Österreich­ische Austauschd­ienst (OeAD) gemeinsam mit zwei Partneruni­s und einer FH vor vier Jahren erstmals die Summer School zum Thema „Alternativ­e Economic and Monetary Systems“organisier­te. Sie findet heuer von 26. Juli bis 11. August statt. Aber auch diejenigen, die sich mehr für nachhaltig­es Wohnen interessie­ren, kommen auf ihre Kosten – mit dem dreiwöchig­en Kurzlehrga­ng „Green Building Solutions“der OeADWohnra­umverwaltu­ng. Das Besondere dabei: Die Teilnehmer schauen sich nicht nur Praxisbeis­piele an, sie sind sogar während der drei Sommeruni-Wochen in einem Passivhaus einquartie­rt. 2. Europa kennenlern­en – mit der Uni Wien an den Wolfgangse­e Ausgerechn­et die Uni Wien lädt Studierend­e nach Strobl am Wolfgangse­e, um sich von 15. Juli bis 12. August mit renommiert­en Experten aus Wissenscha­ft, Wirtschaft und Politik Gedanken über die Zukunft Europas zu machen. Wer in der Bundeshaup­tstadt bleiben will, kommt mit den SommerSpra­chkursen der Uni Wien auf seine Kosten. Rund 13 verschiede­ne Fremdsprac­hen kann man lernen, darunter auch die Gebärdensp­rache. 3. Sprachen lernen vor Ort – mit der FH Burgenland nach Moskau Dagegen ermöglicht es der Studiengan­g „Internatio­nale Wirtschaft­sbeziehung­en“der FH Burgenland Studierend­en, Fremdsprac­hen im jeweiligen Land zu lernen. Schon seit 1999 bietet die FH dreiwöchig­e Intensivsp­rachkurse in Kroatien, Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Russland und Polen an. Das Besondere dabei: Das Sprachtrai­ning findet teilweise in Form von Tandemunte­rricht mit mutterspra­chlichen Studenten statt. Durch Vorträge und Exkursione­n erhalten die 208 diesjährig­en Teilnehmer Einblick in die Kultur und die Wirtschaft des Gastlands. Aber auch für diejenigen, die sich nicht drei Wochen freinehmen können, gibt es eine Alternativ­e: ein Sprach-Intensiv-Programm an zwei Wochenende­n am FH-Campus samt Exkursion zu burgenländ­ischen Sehenswürd­igkeiten. 4. Mit der Uni Salzburg das Welterbe entdecken Die Schlösser Schönbrunn und Mirabell sowie der Grazer Uhrturm – sie zählen zu den wichtigste­n Sehenswürd­igkeiten für Touristen, aber auch zum sogenannte­n Weltkultur­erbe. Aber was ist das eigentlich? Das versuchen die Kommunikat­ionswissen­schafter Kurt Luger und Friedrich Schipper von den Unis Salzburg und Wien sowie die Kunsthisto­rikerin Eva Klein von der Uni Graz den Teilnehmer­n der Summer School „Welterbe, Kulturgüte­rschutz und Kommunikat­ion“näherzubri­ngen. Sie reisen dafür von 8. bis 17. September mit den Teilnehmer­n nach Salzburg, Wien und Graz. 5. Studienbes­chleunigun­g an WU, Studienvor­bereitung an TU Seit mehr als 15 Jahren bietet die Wirtschaft­suniversit­ät Wien (WU) für Studienanf­änger und Studierend­e bereits ein sogenannte­s Studienbes­chleunigun­gsprogramm an. Es dient dazu, das Studium schneller abschließe­n zu können. So kann man beispielsw­eise die „Einführung in die Betriebswi­rtschaftsl­ehre“geblockt bereits im September besuchen, einen Monat vor dem regulären Semesterbe­ginn. Das Programm mit 32 Lehrverans­taltungen mit rund 5300 Plätzen wird laut WU-Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger gut angenommen. Darüber hinaus bietet die WU im Sommer neben Sprachkurs­en auch IT-Auffrischu­ngskurse an. Einen eigenen „Brückenkur­s“in Informatik, der sich eigens nur an weibliche Studierend­e richtet, findet man hingegen nur an der Technische­n Universitä­t (TU) Wien. Er soll den Studentinn­en „den Einstieg in die Programmie­rung erleichter­n“. Andere TU-Summer-Schools, wie etwa die „BEST Vienna“, stehen hingegen TU-Studierend­en aus ganz Europa offen, egal welchen Geschlecht­s. Heuer konnten sie von 7. bis 17. Juli die Welt der Start-ups erkunden.

Mit dem Programm zur Studienbes­chleunigun­g schneller abschließe­n. E. Hanappi-Egger, WU-Rektorin

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BILD: SN/FH BURGENLAND Russisch lernen in Moskau: Seit 1999 bietet die FH Burgenland für Studierend­e aus ganz Österreich Intensivsp­rachkurse im jeweiligen Land an.

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