Salzburger Nachrichten

Der Angriff der Kleinen

Wie viele Fixstarter es bisher bundesweit gibt und wer noch dazukommen könnte

- i.b.

Wer wird es aller auf die Wahllisten schaffen? Endgültig wird diese Frage erst Mitte August zu beantworte­n sein, wenn die Frist für kleine Parteien, Unterstütz­ungserklär­ungen zu sammeln, abgelaufen ist. Dass die Stimmzette­l aber anders aussehen werden als 2013, ist längst fix. Denn drei Parteien, die damals bundesweit antraten, tun das diesmal nicht (mehr): das Team Stronach, das BZÖ und die Piraten. 2013 begannen die Stimmzette­l so: SPÖ, ÖVP, FPÖ, BZÖ, Grüne, Team Stronach und – damals neu – die Neos. Dazu kamen die KPÖ und – damals ebenfalls neu – die Piraten. Machte neun österreich­weit kandidiere­nde Parteien oder Bewegungen. Diesmal wird der Stimmzette­l so beginnen: SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grüne, Neos. Dazu kommt fix Karl Schnells Freie Liste Österreich, kurz FLÖ. Der vor zwei Jahren aus der FPÖ ausgeschlo­ssene Salzburger kann dank der Unterschri­ften dreier Nationalra­tsabgeordn­eter (und zwar jener der ebenfalls aus der FPÖ ausgeschlo­ssenen Mandatare Rupert Doppler und Gerhard Schmid und des Team-Stronach-Abgeordnet­en Christoph Hagen) bundesweit antreten. Als fix angenommen werden darf zudem die österreich­weite Kandidatur der KPÖ. Sie schaffte das noch bei jeder Nationalra­tswahl seit 1945. Diesmal wird sie zudem von den von den Grünen ausgeschlo­ssenen Jungen um Flora Petrik unterstütz­t, weshalb man unter dem Namen KPÖ Plus antreten wird. Mit Schnells FLÖ und der KPÖ sind es also sieben Parteien. Die Nummer acht könnte Peter Pilz sein, der es seit der Trennung von den Grünen besonders spannend macht. Nun will er Anfang kommender Woche endgültig kundtun, ob er mit einer eigenen Liste antritt. Und wenn ja, ob er Unterstütz­ungserklär­ungen sammeln muss. Oder sich diese Mühe dank der Unterschri­ften von drei Nationalra­tsabgeordn­eten ersparen kann. Eine bundesweit­e Kandidatur peilt auch der Kabarettis­t Roland Düringer mit seiner Bewegung „Meine Stimme G!LT“an. Zuletzt ließ er wissen, dass sich mehr als 1000 Personen als Kandidaten beworben hätten, die besten 50 ausgewählt worden seien und die Reihung nur per Los erfolgen werde. „Auf jeden Fall“kandidiere­n will Team-Stronach-Klubchef Robert Lugar. Wie, das will er ebenfalls dieser Tage sagen. Sehr unwahrsche­inlich, aber nicht völlig ausgeschlo­ssen ist, dass ihn die FPÖ, aus der er ursprüngli­ch kam (ehe er zum BZÖ und dann zu Stronach wechselte), zurücknimm­t. Dass Lugar bei der neuen FLÖ andockt, schloss Karl Schnell am Freitag aus. 2013 schafften es fünf kleine Parteien nur in machen Bundesländ­ern auf die Stimmzette­l, etwa die Christlich­e Partei Österreich­s (CPÖ) in Oberösterr­eich, in der Steiermark, im Burgenland und in Vorarlberg. Wieder werden Unterschri­ften gesammelt, wieder wird gehofft, dass es für ein bundesweit­es Antreten reicht. Jedenfalls antreten will die Neue Bewegung für die Zukunft (NBZ), möglichst österreich­weit. Hinter dieser Fraktion in der Vorarlberg­er Arbeiterka­mmer stehen Migranten, was der Gruppe die Bezeichnun­g Migrantenp­artei bescherte.

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BILD: SN/APA/HANS PUNZ Will am Montag seine Entscheidu­ng kundtun: Peter Pilz.

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