Unwetter mit Muren und Hagel sorgten für Verwüstung
Drei Muren rauschten in der Nacht auf Sonntag im Großarler Ellmautal vom Berg. Häuser wurden beschädigt, Straßen verlegt. Sonntagnachmittag gingen Hagelunwetter in ganz Salzburg nieder.
ZELL AM SEE/GROSSARL. „Das rumpelt schon ordentlich, wenn so eine Mure herunterkommt.“Anton Huttegger ist am Sonntagnachmittag damit beschäftigt, den Holzboden im Erdgeschoß seines Hauses trockenzulegen. Ein paar Stunden zuvor hatten sich dort noch kübelweise Schmutz und Schlamm befunden. Eine von gleich drei Muren, die in der Gewitternacht zuvor im Ellmautal in Großarl niedergegangen waren, hat auch drei Wohnhäuser beschädigt.
„Es war so um ein Uhr früh. Man kennt sich erst gar nicht aus. Dann es ist stockfinster, man sucht nach der Taschenlampe und überlegt sich, wo man sich vor der nächsten Mure in Sicher- heit bringen kann“, meint sein Schwager, der der Familie dabei hilft, Ordnung zu schaffen. Denn man wisse zu dem Zeitpunkt ja nicht, was da noch alles auf einen zukomme. Die Geröllmassen hätten auch die Stromleitung gekappt und die Wasserleitung beschädigt. Sonntagnachmittag half er seinen Verwandten dabei, den Vorplatz sowie ein paar Kübelpflanzen vom Schlamm zu befreien. Normalerweise ist der Siliggraben eine unscheinbare Senke im Ellmautal. Doch mit den Wassermassen und dem losen Gehölz wurde er in der Nacht zum reißenden und gefahrbringenden Fluss. Huttegger: „Das Gewitter hat sich genau über dem Graben entladen, dazu der viele Regen und plötzlich ist alles heruntergekommen.“
Sonntagnachmittag hatten die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Großarl bereits tüchtig Hand angelegt. Die Gemeindestraße, die zuvor auf einer Länge von rund 150 Metern verlegt war, war wieder befahrbar. Wurzeln, Geröll und Bäume wurden auf die Seite geschafft. Feuerwehrkommandant Josef Promegger: „Es ist hier in der vergangenen Nacht wirklich drunter und drüber gegangen. Die Fassaden sind beschädigt und es sind teilweise auch Geröllmassen in die Häuser eingedrungen.“
Hagel und Sturm im Großraum Zell am See
Während im Großarltal die Aufräumungsarbeiten voll liefen, gingen am Sonntagnachmittag vor allem im Pinzgau und Pongau, aber auch im Lungau und Flachgau schwere Unwetter nieder. Bei insgesamt 39 Einsätzen standen 13 Feuerwehren mit 327 Mann im Einsatz.
Vor allem der Großraum Zell am See erlebte ein starkes Hagelunwetter. Dabei wurden Dachfenster, Autos und auch Obstbäume in Mitleidenschaft gezogen. Die Feuerwehren waren vor allem damit beschäftigt, überflutete Keller auszupumpen, die Straßen von umgestürzten Bäumen und Bäche von Verklausungen zu befreien sowie Murenabgänge zu beseitigen.
Zu den von den Unwettern betroffenen Gemeinden zählten im Pinzgau und Pongau neben Piesendorf auch das Gasteinertal und Gemeinden wie Taxenbach, Lend und Schwarzach.