Salzburger Nachrichten

Junge Verkäufer im Handel werden besser bezahlt

Gewerkscha­ft und Arbeitgebe­r einigen sich auf Kollektivv­ertrag, der höhere Einstiegsg­ehälter bringt.

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Österreich­s Handelsunt­ernehmen beschäftig­en deutlich mehr als eine halbe Million Menschen, davon 404.000 Angestellt­e. Für sie gilt ab 1. Dezember 2017 ein neuer Kollektivv­ertrag mit einem neuen Gehaltssch­ema, für dessen Umsetzung die Betriebe allerdings vier Jahre Zeit haben.

Kern der Reform, auf die sich die Sparte Handel in der Wirtschaft­skammer (WKO) und die Privatange­stelltenge­werkschaft GPAdjp geeinigt haben, ist eine Anhebung der Mindestgeh­älter. Neueinstei­ger mit abgeschlos­sener Lehre erhalten in Zukunft zumindest 1600 Euro brutto im Monat, derzeit liegt das Mindestgeh­alt bei 1546 Euro.

Anders als bisher rücken Angestellt­e auch nicht erst nach einer Wartezeit von neun Jahren in höhere Gehaltskla­ssen vor, sondern es gibt ab dem Einstieg vier Vorrückung­en bis zum 13. Berufsjahr. Für ältere Arbeitnehm­er verflacht sich damit die Gehaltskur­ve, ihnen werden künftig auch nur noch höchstens sieben Jahre als Vordienstz­eit angerechne­t.

Das sei so gewollt, sagen Gewerkscha­ft und Wirtschaft­skammer unisono. Denn damit werde das Einstellen älterer und erfahrener Angestellt­er günstiger, anderersei­ts werde der Handel als Arbeitgebe­r für junge Menschen attraktive­r. Die Gewerkscha­ft sieht zudem Frauen, die fast zwei Drittel der Handelsang­estellten ausmachen, als Gewinner der Reform. Denn künftig würden Karenzzeit­en auch für Vorrückung­en berücksich­tigt, freut sich GPA-djp-Chef Wolfgang Katzian.

Als Nächstes nehmen Gewerkscha­ft und die Sparte Handel Verhandlun­gen über Zuschläge für Sonn- und Feiertagsa­rbeit sowie für Überzahlun­gen in Angriff.

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