Neues heißes Wahlkampfthema: Kuhterror auf den Almen!
Steuersenkung und Mittelmeerroute waren gestern. Ab sofort geht es im Wahlkampf um Paarhufer im Kampfanzug.
Wie lange wollen wir uns noch von Banden kuhäugiger Paarhufer terrorisieren lassen? Wie lange müssen harmlose, ortstaxenzahlende Touristen noch auf unseren Almen um ihr Leben rennen? Wie lange dürfen wild gewordene Vegetarier in braun-weiß gefleckten Kampfanzügen noch auf den Bergen ihr muhendes Unwesen treiben? – Endlich rückt dieses Thema ins Zentrum des Wahlkampfs.
Den Anfang macht ein Wahlkampfvideo, in dem SPÖ-Chef Christian Kern einer Gruppe von Senioren geduldig die Vorteile von Ziegenkäse darlegt. Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) bezeichnet das als völlig unglaubwürdig, denn als Pizzabote habe Kern noch Pizzen mit Büffelmozzarella ausgetragen. Dieser Zickzackkurs schade dem Land enorm.
Außenminister Sebastian Kurz ruft dazu auf, alle Almrouten für Kühe zu schließen. Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) bietet an, auf jeder Alm sechs Radpanzer zu stationieren. Der linke SPÖ-Flügel reagiert empört. Er fühle sich bei diesem Vorschlag an die unseligen Zeiten von Faymanns „Kuhtürl mit Seitenteilen“erinnert, sagt Kanzler Kern.
Er schlägt eine Volksbefragung über eine Bundeskompetenz für alle Kuh-Angelegenheiten vor, was zu einem Aufschrei der ÖVP-Landeshauptleute führt. In Wien gebe es ohnehin schon genügend Rindviecher, lautet der Tenor ihrer Stellungnahmen. Der Bundespräsident ruft in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Der Melkschemel“zur Sachlichkeit auf und fordert eine grundlegende Kuhreform, die Hand und Huf hat. Bund und Länder schließen einen Kompromiss: Die Kuhfladenforschung wird ab 2020 einer gemischten Bund-Länder-Behörde übertragen.
Unterdessen deckt Peter Pilz auf, dass die Molkereiindustrie bei den Abgaswerten von Kühen jahrelang massiv getrickst hat. Das gehe auf keine Kuhhaut, weshalb er eine eigene Par- tei gründen müsse. Die Grünen fordern ein Verbot sämtlicher Pilz-Parteien.
Gegen Karl-Heinz Grasser werden Ermittlungen wegen des Verzehrs eines undurchsichtigen Rindsgulaschs eingeleitet. Neos-Chef Matthias Strolz umarmt eine Ein-Liter-Milchpackung und schlägt eine Enthornung aller Kühe vor. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache dementiert, dass einer seiner Abgeordneten je zum Februar „Hornung“gesagt habe. Falls doch, werde es eine ernste Aussprache geben.
Das Team Stronach lässt mit dem Vorschlag aufhorchen, alle Kühe in ein Muh-seum zu stecken. Der ORF ändert sein Programm und sendet einen „Runden Tisch“mit Almexperten aller Parteien unter der Leitung des Alp-Öhi. Heidi wird aus der Schweiz zugeschaltet. Man einigt sich darauf, eine gesamteuropäische Lösung der Kuhfrage anzustreben.