Taliban richten ein Blutbad in Kabul an
Afghanistan ist erneut von einer Serie von Angriffen der islamistischen Taliban erschüttert worden. Bei einem Autobombenanschlag in Kabul wurden am Montag laut Regierung mindestens 26 Menschen getötet und 41 weitere verletzt. Zuvor waren bei einem Angriff auf ein Krankenhaus im Zentrum des Landes mindestens 35 Menschen getötet worden. Ein Sprecher der Präsidentschaft bezeichnete den Angriff auf die Klinik als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“.
Die Bombe in der Hauptstadt traf dem Innenministerium zufolge einen Bus mit Mitarbeitern des Bergbauministeriums. Der Anschlag ereignete sich während des Berufsverkehrs in einem mehrheitlich von der schiitischen Hazara-Minderheit bewohnten Stadtteil im Westen Kabuls. Die verfolgte Minderheit ist immer wieder Ziel von Anschlägen. Der Anschlagsort lag nahe dem Haus des Politikers und ehemaligen Kriegsherrn Mohammed Mohakek. Der Sprengsatz explodierte in der Nähe eines Kontrollpunkts an der Zufahrt zum Haus. Im Kurzbotschaftendienst Twitter bekannten sich die Taliban zu dem Anschlag. Sie erklärten, einen Bus getroffen zu haben, der Mitarbeiter des afghanischen Geheimdienstes transportiert habe.
Bereits am Sonntag drangen Talibankämpfer in eine Klinik in der zentralafghanischen Provinz Ghor ein, wie ein Sprecher des afghanischen Präsidenten Ashraf Ghani sagte. Alle im Krankenhaus Getöteten seien Zivilisten. Im ersten Halbjahr gab es in Afghanistan bei Gefechten und Anschlägen 1660 zivile Opfer.