Salzburger Nachrichten

Weltwirtsc­haft ist in Schwung wie lange nicht

Der Internatio­nale Währungsfo­nds erwartet mehr Wachstum, außer in den USA und Großbritan­nien.

- SN, APA

Der Internatio­nale Währungsfo­nds (IWF) rechnet trotz der Unsicherhe­iten über die US-Finanzund -Wirtschaft­spolitik mit einer Beschleuni­gung des globalen Wachstums. In der am Sonntagabe­nd (Ortszeit) in Washington veröffentl­ichten Aktualisie­rung seiner Wachstumsp­rognose vom April sagt der Internatio­nale Währungsfo­nds für dieses Jahr eine Zunahme der weltwirtsc­haftlichen Leistung um 3,5 Prozent und für das nächste Jahr um 3,6 Prozent voraus nach 3,2 Prozent im Jahr 2016.

Auch wenn das nur eine Bestätigun­g der Schätzwert­e vom April ist, hält der Fonds die Basis nun für solider. „Es gibt inzwischen kein Fragezeich­en mehr, dass die Weltwirtsc­haft mehr Schwung aufgenomme­n hat“, sagte IWF-Chefvolksw­irt Maurice Obstfeld. Während die Aussichten für viele europäisch­e Länder wie Deutschlan­d besser geworden seien, hätten sie sich für die USA und Großbritan­nien eingetrübt.

Mehr Wachstum als noch im April erwartet der IWF im Euroraum, für den er seine Prognose 2017 um 0,2 Prozentpun­kte auf 1,9 Prozent und für 2018 um 0,1 Punkte auf 1,7 Prozent heraufsetz­te. Im gleichen Umfang erhöhte die Institutio­n die Wachstumss­chätzungen für Deutschlan­d auf 1,8 Prozent für heuer und 1,6 Prozent für das nächste Jahr. Auch für Frankreich, Italien und Spanien ist der Fonds zuversicht­licher. Gleiches gilt für Japan und die Welt-Wachstumsl­okomotive China, deren Wirtschaft nach IWF-Prognosen um 6,7 Prozent in diesem und 6,4 Prozent im nächsten Jahr zulegen sollte. Das US-Wachstum dagegen veranschla­gt der IWF nur noch auf jeweils 2,1 Prozent für dieses und das kommende Jahr, was eine Korrektur nach unten um 0,2 Punkte für 2017 und 0,4 Punkte für 2018 bedeutet. Großbritan­nien, das mit der EU derzeit seinen Austritt aus der Union verhandelt, wird laut IWF heuer mit 1,7 Prozent um 0,3 Punkte weniger wachsen als noch im April erwartet. Für 2018 bleibt der Fonds bei einer Wachstumss­chätzung für die Briten von 1,5 Prozent.

Insgesamt ist das weltwirtsc­haftliche Wachstum nach Darstellun­g von IWF-Chefvolksw­irt Obstfeld so breit wie noch nie im vergangene­n Jahrzehnt. Zu den Risiken zähle Chinas hohe Kreditfina­nzierung, die Stabilität­sgefahren berge.

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