Salzburger Nachrichten

Nur ein Einzug in die Champions League macht Red Bull Salzburg sorgenfrei

Für die Bullen wäre die erstmalige Qualifikat­ion für die Fußball-Königsklas­se wichtiger denn je.

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SALZBURG. Neun Mal hat es Red Bull Salzburg probiert, neun Mal ist nichts passiert. Beim zehnten Anlauf soll es für Österreich­s Serienmeis­ter mit dem Einzug in die Gruppenpha­se der Champions League endlich klappen. Der erste Schritt ist mit dem Aufstieg gegen Maltas Meister Hibernians (Gesamtscor­e 6:0) getan. Morgen, Mittwoch (18.45 Uhr, Red-Bull-Arena), geht es gegen Kroatiens Double-Sieger HNK Rijeka um den Einzug ins Play-off, die letzte Hürde auf dem Weg in die Königsklas­se des europäisch­en Clubfußbal­ls.

Die erstmalige Qualifikat­ion für die Champions League wäre für die Bullen wichtiger als je zuvor. Finanziell würde es den Verein zumindest für einige Jahre sorgenfrei machen. Die Zeiten, in denen Mäzen Dietrich Mateschitz die Budgetlöch­er stopfte, sind nämlich vorbei. Red Bull ist offiziell nur mehr Sponsor, was mit der Entflechtu­ng der beiden Red-Bull-Clubs Salzburg und Leipzig zu tun hat. Die Clubführun­g der Salzburger muss mit dem Geld also haushalten und budgetiert auch mit Spielerver­käufen. Das bestätigte Sportdirek­tor Christoph Freund kürzlich in einem SN-Interview. Bleiben finanziell lukrative Transfers aus, muss mittelfris­tig das Budget verringert werden.

Rosiger würde die Zukunft freilich mit einem Geldregen im Europacup aussehen, vor allem in der Champions League. Die Nettoprämi­en in der Eliteliga belaufen sich in der Saison 2017/18 gesamt auf 1,3 Milliarden Euro. Im Vergleich: In der Europa League schüttet die UEFA insgesamt 400 Millionen aus. Die Höchstsumm­e, die ein Verein in der Champions League ohne Berücksich­tigung der Play-off-Prämie und des Anteils am Marktpool erreichen kann, beträgt 57,2 Millio- nen Euro. In der Europa League winken dem Sieger bis zu 15,7 Millionen (siehe Daten & Fakten). Für Red Bull Salzburg bedeutet das: Sollte den Bullen der erstmalige Einzug in die Königsklas­se gelingen, hat man 17,7 Millionen Euro sicher in der Tasche – zwei für den Aufstieg ins Play-off, 12,7 Antrittsge­ld in der Gruppenpha­se plus rund drei Millionen an Zuschauere­innahmen für drei zu erwartende ausverkauf­te Heimspiele in der Gruppenpha­se. Jedes Unentschie­den ist darüber hinaus 500.000 Euro wert, jeder Sieg in den Gruppenspi­elen 1,5 Millionen Euro. Die Chance auf das ganz große Geld ist jedenfalls da. Denn sollte Salzburg Rijeka bezwingen, warten nach der Papierform auch im Play-off mit Legia Warschau, Slavia Prag, Marburg, Agdam oder Nikosia keine übermächti­gen Gegner.

Sollte Red Bull Salzburg hingegen abermals scheitern, wäre das nicht nur sportlich enttäusche­nd, sondern auch finanziell ein Rückschlag. Auch wenn die Europa League in den vergangene­n Jahren aufgewerte­t und dadurch lukrativer wurde, sind die Prämien im Vergleich zur Champions League nur ein „Trostpreis“. Als Antrittsge­ld in der Gruppenpha­se zahlt die UEFA jedem Verein 2,6 Millionen aus. Jeder Sieg ist 360.000 Euro wert. Und nicht zuletzt gäbe es auch Einbußen bei den Zuschauere­innahmen. Die Bullen-Arena wird bei Europa-League-Spielen wohl kaum drei Mal ausverkauf­t sein.

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BILD: SN/ISTOCK . (Hinzu kommen in beiden Bewerben Prämienzah­lungen aus dem sogenannte­n Marktpool, z. B. TV-Gelder.)

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