Salzburger Nachrichten

Ein Mathe-Lehrer half am Ende dem Golf-Superstar

- Jordan Spieth

Ganz behutsam legte Jordan Spieth die prestigetr­ächtige Silber-Trophäe in die Arme seines Caddies. Der British-Open-Sieger wusste genau, bei wem er sich für seinen dritten Major-Titel zu bedanken hatte – beim ehemaligen Mathematik­lehrer Michael Greller, dem Mann an seiner Golftasche. Als Spieth nach seinem Fehlstart in der entscheide­nden Runde im Royal Birkdale Golf Club am Sonntag schwächelt­e und der sicher geglaubte Sieg aus den Händen zu rutschen drohte, sorgte Greller für den Push. „Michael hat heute eine ganz tolle Sache gemacht“, erläuterte der 23 Jahre alte Spieth die für ihn entscheide­nde Szene: „Er sagte: ,Erinnerst du dich an diese Gruppe, in der du in der letzten Woche in Cabo gestanden bist? Du gehörst in diese Gruppe.‘“Auf dem Foto, das Greller in Mexikos Urlaubspar­adies Cabo San Lucas schoss, war Spieth unter anderem an der Seite der Basketball-Legende Michael Jordan und des Schwimmsta­rs und Rekordolym­piasiegers Michael Phelps zu sehen. Spieth brachte sein Spiel nach der Ansage wieder unter Kontrolle. Er gewann das Traditions­turnier mit drei Schlägen Vorsprung vor seinem Landsmann Matt Kuchar. Spieth kann ohne Frage einer der ganz großen Superstars seines Sports werden. Der Weltrangli­sten-Zweite aus Dallas scheint mittlerwei­le jederzeit in der Lage zu sein, auf den Punkt genau in Topform zu sein. Mit 23 Jahren hat Spieth bereits drei der vier wichtigste­n Golfturnie­re gewonnen. Das konnte Tiger Woods in dem Alter noch nicht vorweisen. Nur US-GolfLegend­e Jack Nicklaus hatte das 1963 geschafft. Dennoch steht Golf für den immer freundlich wirkenden Spieth im normalen Leben nicht an erster Stelle. Die Familie ist sein Lebensmitt­elpunkt. Vor allem seine kleine Schwester Ellie, die mit einer Behinderun­g lebt, ist es, die den Golfstar erdet.

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