Salzburger Nachrichten

Die „Ex“Hunderte Male angerufen: Gericht sah dennoch kein Stalking

- SALZBURG.

Innerhalb von nur zwei Monaten – zwischen Mitte Jänner und Mitte März 2015 – soll ein inzwischen in der Schweiz lebender Salzburger Unternehme­r seine Ex-Freundin unter anderem mit exakt 318 Anrufen gestalkt haben. Weiters schickte er der „Ex“im besagten Zeitraum 90 HandyKurzn­achrichten sowie auch noch zahlreiche Sprach- und Videobotsc­haften. Dadurch, so die Staatsanwa­ltschaft, habe er die Frau in ihrer Lebensführ­ung unzumutbar beeinträch­tigt.

Der Mann, er ist um die fünfzig, war zwar bereits in Abwesenhei­t wegen „beharrlich­er Verfolgung“zu sieben Monaten bedingter Haft verurteilt worden. Sein Verteidige­r Franz Essl hatte das Abwesenhei­tsurteil aber erfolgreic­h bekämpft, weshalb dem Unternehme­r am Montag erneut am Landesgeri­cht Salzburg der Prozess gemacht wurde.

Die jetzige Richterin Claudia Bahar sprach den Beschuldig­ten im Zweifel frei. Anwalt Essl: „Die Frau hatte meinen Mandanten im Tatzeitrau­m ebenfalls mehrfach angerufen und sich sogar zwei Mal mit ihm getroffen.“

Dem Unternehme­r wurde auch noch angelastet, die ExFreundin verleumdet und im Ermittlung­sverfahren falsch ausgesagt zu haben. Zudem wurde ihm auch noch fahrlässig­e Körperverl­etzung im Zusammenha­ng mit einem Motorradun­fall im September vorgeworfe­n. Auch bezüglich dieser Strafanträ­ge gab es – ebenfalls bereits rechtskräf­tige – Freisprüch­e.

Newspapers in German

Newspapers from Austria