Salzburger Nachrichten

Wie soll sich Schallmoos entw

Raumplaner nahmen das Gebiet zwischen Sterneckst­raße und Kapuzinerb­erg unter die Lupe. Ein Wiener Investor hofft nun auf Rückenwind für ein Studentenh­eim gegenüber dem Rockhouse.

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SALZBURG-STADT. Seit mehr als zwei Jahren versucht der private Wiener Studentenh­eimbetreib­er Milestone in Salzburg Fuß zu fassen. Die Firma ist eine Tochter der value one holding AG und betreibt bereits zwei Häuser mit Studentena­partments in Wien und eines in Graz. Im Herbst wird in Leoben und Budapest eröffnet, 2018 in Portugal.

In Salzburg hat Milestone das Die Apartments für ein oder zwei Studenten sind mit Designmöbe­ln ausgestatt­et, den Bewohnern stehen zum Allin-Preis (ab 399 Euro, in Graz derzeit 440 Euro, in Wien 635 Euro) Gemeinscha­ftsräume zur Verfügung – vom Fitnessrau­m bis zur Washing-, Musikund Lernlounge. In Salzburg ist im Erdgeschoß ein Café geplant. Auf Wunsch der Stadt soll auch das Streetdanc­eCenter einziehen. ehemalige Albus-Areal gegenüber dem Rockhouse im Visier. Nach den Plänen von Architekt Tom Lechner möchte die Gruppe an der Schallmoos­er Hauptstraß­e/Ecke Canavalstr­aße ein sechsgesch­oßiges Gebäude in L-Form errichten. Mindestens 300 Studierend­e sollen einziehen.

Allerdings: Das Grundstück ist Gewerbegeb­iet. Und es ist ein Insolvenzv­erfahren anhängig, die Liegenscha­ft ist Teil der Konkursmas­se. Laut Grundbuch hat eine Bank hohe Forderunge­n an den Besitzer. Milestone hat ein Kaufangebo­t abgegeben, die Bank ist damit noch nicht zufrieden.

Bei einem Teil der Fachbeamte­n und politisch ist das Projekt umstritten. SPÖ und ÖVP standen zuletzt auf der Bremse. Für eine Einzelbewi­lligung müsste das Räumliche Entwicklun­gskonzept geändert werden. Planungsst­adtrat Johann Padutsch (BL) befürworte­t das Projekt und drängt auf die Umwidmung in Betriebsge­biet, weil dort ein Studentenh­eim zulässig ist. Im Hintergrun­d versucht der ehemalige Planungsch­ef der Stadt, Gerhard Doblhamer, dem Projekt zum Durchbruch zu verhelfen.

Bestärkt fühlen sich die Betreiber nun durch das Ergebnis einer städtebaul­ichen Studie, wonach eine stärkere bauliche Entwicklun­g an der Schallmoos­er Hauptstraß­e Sinn machen würde. Der Gestaltung­sbeirat hatte die Studie angeregt, weil im Stadtteil weitere Bauvorhabe­n anstehen, etwa auf der Liegenscha­ft des einstigen Pam-Pam-Marktes und auf dem Areal der Firma Famler.

Morgen, Mittwoch, kommt Andreas Laschober nach Salzburg, der Geschäftsf­ührer der Wiener BauConsult, die für die value one holding AG das Projektman­agement abwickelt. „Ich möchte den Planungssp­rechern der Parteien erklären, was wir vorhaben“, sagt Laschober. Man wolle das Projekt ohne Förderung finanziere­n. Ein Großteil der Energie soll am Standort selbst erzeugt werden.

Erstellt haben die Studie im Auftrag der Stadtplanu­ng der ExVorsitze­nde des Gestaltung­sbeirats, Architekt Peter Riepl , sowie Architekt Helmut Kuess und Landschaft­sarchitekt­in Maria Auböck. Sie definieren die Rolle, die Schallmoos im Bereich zwischen Sterneckst­raße und Kapuzinerb­erg einnehmen könnte, und legen dar, was städtebaul­ich entwickelb­ar ist.

Riepl attestiert dem Stadtteil großes Potenzial. Die kulturelle Funktion, die Schallmoos durch das Rockhouse, das Kleine Theater und das Tanzzentru­m SEAD erfülle, ließe sich stärker ins Licht rücken. Gegenüber würde sich auf lange Sicht eine Piazza anbieten (derzeit Reifen Auer). Der Stadtteil habe einen unwirtlich­en Charakter. Ein Manko sei die starke Beschattun­g und die schlechte Luftqualit­ät an der Schallmoos­er Hauptstraß­e. Für eine bessere Durchlüftu­ng empfehlen die Autoren eine offene Verbauung. Als Gegenpol zur Felswand seien einzelne Wohngebäud­e in einer Grünzone denkbar. An der Schallmoos­er Hauptstraß­e könnten Mischstruk­turen mit verkehrsar­men Betrieben

„Besteht der Wille, ist das Studentenh­eim realisierb­ar.“

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W. Angonese, Gestaltung­sbeirat

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