Moskau und Washington teilen sich Syrien auf
Nach rund 400.000 Toten, unfassbaren Menschenrechtsverbrechen und Millionen Flüchtlingen wird klar: Haupttäter Baschar al-Assad bleibt vorerst unbehelligt im Amt. Er wird von Gnaden seines Schutzherrn Wladimir Putin über ein Rumpf-Syrien herrschen und dort weiterhin jeden, der Widerspruch wagt, als Terroristen brandmarken und verfolgen.
Die USA unter Präsident Donald Trump wiederum führen die Strategie von Barack Obama fort. Sie konzentrierten sich auf die Auseinandersetzung mit dem IS im Osten Syriens und wollen den Bürgerkrieg möglichst fernhalten. Neu ist eine enge Kooperation mit Moskau. So stoppte Trump nun auch die letzte Hilfe für die Anti-Assad-Milizen.
Im Gegenzug mischen sich Moskau und dessen Schützlinge tunlichst nicht in den Kampf um die IS-Hochburg Rakka und das restliche Euphrat-Tal ein. Wobei anzumerken ist, dass der IS weder für Assad noch für Moskau je ein Ziel war, außer zu Propagandazwecken.
Es entsteht also ein US-dominierter arabisch-kurdischer Norden, eine von großteils islamistischen Rebellen kontrollierte Provinz Idlib im Nordwesten und ein russisch-iranisches Assadistan an der Mittelmeerküste.
Was es nicht gibt, ist Gerechtigkeit. Russische Bombenangriffe auf Wohnviertel in Aleppo, Assads Fassbomben und Folterkeller – sind einfach vergessen.