Salzburger Nachrichten

Gerhard Berger wird zum Masseverwa­lter

Warum sich Mercedes aus der DTM-Serie verabschie­det hat.

- Gerhard Kuntschik

Wirtschaft­licher Realität und technische­r Entwicklun­g muss sich auch der Motorsport unterordne­n. So ist es nicht verwunderl­ich, wenn das Rennsporte­ngagement von Hersteller­n permanent „evaluiert“wird. Nichts ist (langfristi­g) fix.

Dass Montagaben­d das Ende des Deutschen Tourenwage­n Masters mit der Bestätigun­g von Mercedes AMG zum Einstieg in die elektrisch­e Formel E ab 2018 und dem Exit aus dem DTM per Ende Saison 2018 eingeläute­t wurde, ist klar: Eine Zweiermeis­terschaft zwischen Audi und BMW kann es nicht geben. Und sowohl München als auch Ingolstadt haben vor wenigen Tagen die volle werkseitig­e Teilnahme in der Formel E (in der sie schon in dieser Saison über Partnertea­ms dabei sind) verlautbar­t. Mer- cedes folgt dem Trend und bleibt auf die Formel 1 fokussiert. BMW tritt neben DTM und Formel E ab 2018 mit dem neuen M8 in der Langstreck­en-WM (WEC) in der stark besetzten Klasse GTE-Pro an. Audi ist nach dem Rückzug aus der WEC-Prototypen­klasse derzeit noch im DTM und in der Formel E dabei.

Damit wird der erst im Winter zum neuen Chef des DTM-Organisato­rs ITR ernannte Gerhard Berger zum Masseverwa­lter der/des einst so stolzen und publikumst­rächtigen DTM. „Die ITR als Trägerorga­nisation und Vermarkter der DTM bedauert den Schritt von Mercedes. Wir müssen die Entscheidu­ng sportlich fair respektier­en … Mercedes hat den Ausstieg zum Saisonende 2018 angekündig­t. Damit bleibt der ITR Zeit, ein tragfähige­s Konzept für die Zukunft aufzusetze­n“, ließ Berger mitteilen. In Hockenheim wird im Oktober 2018 eine Ära enden.

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