Die Salzburger Festspiele erobern auch das Fernsehen
Der ORF überträgt „Aida“mit Anna Netrebko, Servus TV setzt auf Michael Ostrowski. Und eine Sendung bilanziert bereits.
Der ORF habe noch nie „in solch einer Intensität“über die Salzburger Festspiele berichtet, wie er es diesen Sommer tun wird, sagte der Salzburger ORF-Direktor Christoph Takacs vor wenigen Tagen. Damit der hehren Vorgabe Taten folgen, will das Salzburger Landesstudio dieses Jahr noch mehr zur Festspielberichterstattung beitragen: Seit vergangener Woche wird jeden Freitag um 18.30 Uhr auf ORF 2 das Magazin „Jedermann/Frau“live aus dem Festspielbezirk gesendet. Die Bilanz nach Sendung eins: Bei einem Marktanteil von 25 Prozent verfolgten das Magazin im Schnitt 265.000 Zuschauer. „In unserem Zeitfenster waren wir die deutlich stärkste Sendung in Österreich. Und wir lagen zwei Prozentpunkte über dem Schnitt des Sendeplatzes“, sagt Landesdirektor Christoph Takacs. Auch inhaltlich sei er sehr zufrieden. Dennoch wolle er das Format weiterentwickeln: „Stillstand wäre Rückschritt, aber TV ist dynamisch. Deshalb werden wir an ein paar Knöpfen drehen.“Die kommende Sendung am Freitag soll einen „360-Grad-Blick auf das Eröffnungswochenende“liefern.
Doch „Jedermann/Frau“ist nur ein Programmpunkt von vielen. Der ORF wird unter anderem sechs Liveproduktionen liefern. Dazu gehört etwa die Eröffnungsfeier am Donnerstag ab 11 Uhr auf ORF 2 und 3sat. Die Eröffnungsoper „La clemenza di Tito“von Wolfgang Amadeus Mozart (Donnerstag, 27. Juli) wird hingegen als zeitversetzte Übertragung am 4. August um 21.20 Uhr auf ORF 2 zu sehen sein.
Am Samstag, dem 12. August, steht „Aida“in der Inszenierung der iranischen Filmemacherin Shirin Neshat auf dem Spielplan: ORF 2 zeigt die Oper mit Anna Netrebko live-zeitversetzt um 20.15 Uhr.
Begleitet werden die Liveübertragungen von Hintergrundberichten und Dokumentationen, etwa „Das Unternehmen Salzburger Festspiele“, ein „Österreich Bild“, produziert vom Landesstudio Salzburg (27. August, 18.25 Uhr, ORF 2).
Ein eigener Festspielschwerpunkt wird auch auf myfidelio.at geboten. Die Online-Klassikplattform des ORF zeigt neben aktuellen Höhepunkten wie dem bereits gesendeten Mozart-Requiem mit Teodor Currentzis mehr als 60 Sendungen um das Kulturspektakel.
Während ATV und Puls 4 auf Berichterstattung verzichten, widmet sich auch Servus TV den Festspielen. Livebilder gibt es keine, dafür etwa vier Festspieltalks aus dem Schloss Leopoldskron von und mit Ioan Holender und der früheren Buhlschaft Sunnyi Melles (ab 3. August jeweils donnerstags um 22.15 Uhr). Den Auftakt macht ein „kulTOUR mit Holender“morgen, Donnerstag um 22.15 Uhr, gefolgt von einem Netrebko-Porträt (22.45 Uhr). Ein Höhepunkt der etwas anderen Art dürfte am 11. August folgen: Schauspieler Michael Ostrowski liefert ein „außergewöhnliches Porträt der Festspielstadt“.