Salzburger Nachrichten

Kritik am Fest zur Festspiele­röffnung

- 5162 Obertrum

Einigen positiven Kommentare­n zum Fest der Festspiele­röffnung am 22. 7. können wir keineswegs beipflicht­en. Wir besuchen das Fest schon seit den Anfängen und müssen leider feststelle­n, dass es sich vom zweitägige­n beschwingt­en und lockeren Volksfest auf beiden Seiten der Salzach mit Spaß, Unterhaltu­ng, Musik, Theater und Tanz zu einem ziemlich faden und laschen Veranstalt­ungsreigen entwickelt hat, der jeglichen Festcharak­ter vermissen lässt und eher ältere Personen, keineswegs aber die Jugend anspricht. Wir waren einen Tag vorher mit unserem Enkel in Linz beim Pflastersp­ektakel. Da konnten wir erleben, was ein Fest wirklich ist, ein Spektakel für Jung und Alt, lebendig, ungezwunge­n und locker. Das Salzburger Zählkarten­system ist ja völlig anachronis­tisch. Welche Zielgruppe bitte hat die Zeit, sich zwei Wochen vorher in langen Schlangen vor dem Festspielb­üro anzustelle­n, um dann pro Person vier Karten zu ergeiern, die dann an Verwandte und Bekannte vergeben werden, die dann vielleicht gar nicht gehen können oder wollen!

Welcher Besucher und Tourist hat die Möglichkei­t, zwei Wochen vor dem Termin extra nach Salzburg zu fahren und eine Zählkarte zu ergattern? Das ist doch in Wirklichke­it nur Pensionist­en in Salzburg und Umgebung möglich. Ein guter Rat: Druckt die Karten für die jeweilige Veranstalt­ung mit Platzlimit aus, vergebt die Karten 15 Minuten vor Beginn vor Ort, wenn der Saal oder die Bühne voll ist. So haben alle eine Chance, die Veranstalt­ungen zu besuchen. Und bringt bitte wieder mehr Leben, Spaß und Lockerheit in das Ganze! Heidi und Ferdinand Reindl

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