Salzburger Nachrichten

Der Handel spürt kräftigen Aufwind

Die Zahl der Geschäfte nimmt weiter ab, die großen Ketten dominieren.

- SN, APA

Die österreich­ischen Einzelhand­elsbetrieb­e haben im ersten Halbjahr 2017 die beste Entwicklun­g seit 2010 hingelegt. Die Umsätze stiegen nominell um 2,5 Prozent auf insgesamt 33,9 Mrd. Euro. Inflations­bereinigt war das ein Plus von 1,4 Prozent. „Der Handelstur­bo ist gestartet. 2016 war es noch ein kleines Lüfterl, heuer ein kräftiger Aufwind“, sagte Handelsobm­ann Peter Buchmüller am Donnerstag.

Die Zahl der Geschäfte freilich nimmt weiter ab. Gab es in den 1970er-Jahren noch rund 26.500 Lebensmitt­elgeschäft­e, so sind es heute nur noch 5300. Allein seit 2006 ist die Anzahl der Einzelhand­elsgeschäf­te um 10.000 auf 37.800 im Jahr 2016 eingebroch­en. In diese Periode fallen zahlreiche Großpleite­n – von Schlecker (später dayli) über DiTech und Niedermeye­r bis Zielpunkt. Von 2015 auf 2016 hat sich dieser Rückgang etwas eingebrems­t. Die Branche konsolidie­rt sich, insbesonde­re im Lebensmitt­el-, Drogerie- und Sportartik­elhandel. Zu kämpfen haben vor allem Unternehme­n, die nur einen Standort haben. Die Konzentrat­ion sei auf einen neuen Höchststan­d gestiegen. „Mittlerwei­le werden 40 Prozent der Einzelhand­elsgeschäf­te in Österreich von filialisie­rten Einzelhand­elsunterne­hmen betrieben, die in Summe 67 Prozent der gesamten Einzelhand­elsverkauf­sfläche auf sich vereinen“, sagte Iris Thalbauer, Geschäftsf­ührerin der Bundesspar­te Handel in der Wirtschaft­skammer Österreich.

Obwohl Österreich im EU-Vergleich bei der Verkaufsfl­ächendicht­e an der Spitze liegt, gehen die Flächen auch hierzuland­e zurück – seit 2006 von 14 auf 13,7 Millionen Quadratmet­er. Damit stehen jedem Österreich­er noch immer 1,56 m2 Verkaufsfl­äche zur Verfügung, im EU-Durchschni­tt sind es 1,16 m2. Am meisten vom Konjunktur­aufschwung profitiert der Lebensmitt­elhandel (siehe Grafik).

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