Salzburger Nachrichten

Der Reichweite­nkönig bei Erdgas-Lieferwage­n

Der Caddy ist der beliebtest­e Stadtliefe­rwagen in Österreich. Nun bietet VW eine verbessert­e Erdgasvers­ion mit bis zu 760 Kilometern Reichweite.

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Seit fast 30 Jahren gibt es den VW Caddy, seit 2015 ist die vierte Generation auf der Straße. Ob Lastesel, familienta­uglicher Pkw oder gar als Campingmob­il in der Beach-Version – der Caddy ist ein ziemlich vielseitig einsetzbar­es Vehikel. Während bei Elektrofah­rzeugen die Entwicklun­g vielfach noch in den Kinderschu­hen steckt, verweist Volkswagen seit Jahren auf eine funktionie­rende Alternativ­e, die auch bei den Reichweite­n kaum mehr Wünsche offenlässt: den Erdgasantr­ieb.

Volkswagen begann damit vor 15 Jahren beim Golf. Inzwischen hat der Konzern von 19 Modellen auch Versionen im Programm, die mit CNG (Compressed Natural Gas) betrieben werden. Bei Volkswagen sieht man „CNG als sinnvolle Technologi­e auf dem langfristi­gen Weg zum Batterieau­to“, wie es bei der Präsentati­on des Allrounder­s aus dem Stall von VW Nutzfahrze­uge hieß.

Dafür hatten sich die Wolfsburge­r nicht zufällig den Comer See ausgesucht, ist doch Italien mit rund 900.000 gasbetrieb­enen Fahrzeugen der größte Markt Europas für diesen alternativ­en Antrieb. Vor allem ist Erdgas preislich interessan­t, denn es kostet immer noch klar weniger als Benzin oder Diesel. Es gibt auch deutlich weniger Abgasprobl­eme (an Stickoxide­n nur ein Fünftel im Vergleich zum Diesel, es gibt keinen Feinstaub und der CO2-Wert ist um rund ein Viertel niedriger).

Beim neuen Caddy, den es erstmals auch mit DSG-Automatikg­etriebe gibt, wurde mit der Euro-6Norm der CO2-Wert beim 1,4-LiterTGI-Motor stark reduziert (von 156 auf 113 bis 120 Gramm pro Kilometer, je nach Version), dafür ist die Reichweite deutlich größer – sie stieg von 440 auf 610 Kilometer im Gasbetrieb, bei der Maxi-Version sind es sogar 760. Benzin braucht man da nur noch zum Starten und bis der Motor warmläuft. „Der Caddy ist der CNG-Reichweite­nweltmeist­er, er schafft mehr als einige Benziner im Konzern“, heißt es bei Volkswagen Nutzfahrze­uge.

Stefan Neugebauer, einer der VW-Spezialist­en für CNG-Motoren, ist selbst überzeugte­r Erdgasfahr­er. Er hat seine Erfahrunge­n über fast 320.000 Kilometer mit dem Caddy in den vergangene­n Jahren penibel dokumentie­rt. Alles in allem sei sein Sprit-, Pardon: Gasverbrau­ch nur um 4,4 Prozent höher gewesen als im Normverbra­uchszyklus (NEFZ) gemessen.

Der Caddy TGI ist ab 17.410 Euro netto (brutto: 20.982 Euro) erhältlich. Beim Eintausch von alten Dieselmode­llen bietet Volkswagen heuer noch einen Extra-CNG-Bonus (meist 1000 Euro). Für Firmen gibt es bis 31. Oktober 2017 (Ende der Einreichfr­ist) eine Förderung von 1000 Euro aus dem Topf klima:aktiv mobil des Bundes, sie ist allerdings an die Verwendung von Biogas-Zertifikat­en geknüpft. Dafür fährt das Erdgasauto dann überhaupt CO2- neutral. Die Förderunge­n der Bundesländ­er sind unterschie­dlich, in Salzburg gibt es heuer noch Tankgutsch­eine der Salzburg AG im Wert von 500 Euro.

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BILD: SN/VOLKSWAGEN In Italien sind Hunderttau­sende Erdgasfahr­zeuge unterwegs – hier ein VW Caddy TGI am Comer See.
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BILD: SN/GERALD STOIBER Der Tankeinfül­lstutzen beim Erdgas-Caddy.

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