Ein kleiner Ort hat große Pläne
In Ebenau im Flachgau soll 2018 Johannes Fürstaller das Bürgermeister-Amt übernehmen. Er will sich um einen Nahversorger im Ort kümmern. Ein passendes Haus dafür gibt es bereits.
EBENAU. Johannes Schweighofer (ÖVP), seit 15 Jahren Bürgermeister in Ebenau, wird 2018 sein Amt zurücklegen. Der 55-Jährige, im Brotberuf Service-Mitarbeiter der Salzburg AG, sagt: „Derzeit arbeite ich amtsbedingt nur in Teilzeit. 2018 möchte ich wieder auf Vollzeit aufstocken, aber trotzdem nur eine 40-StundenWoche haben – und nicht mehr.“
Nachfolger wird ÖVP-Gemeinderat Johannes Fürstaller. Er soll im Laufe des nächsten Jahres, wie laut Gesetz möglich, von der Gemeindevertretung gewählt werden. Dass er Bürgermeister wird, gilt dank der ÖVP-Mehrheit (sieben von 13 Mandaten) als fix. Fürstaller (31) ist ausgebildeter AHS-Lehrer und Angestellter im Bildungszentrum Borromäum, wo er sich um die Seminarabwicklung kümmert. Aktuell ist er JVP-Obmann, leitet das Jugendorchester der Musikkapelle und ist Obmann des Trachtenvereins Eglseer. Fürstaller: „Ich habe bisher schon viel für den Ort getan. Eine Gemeinde lebt vom Ehrenamt, das ist auch in der Politik so.“
Die Herausforderungen für Ebenau sind groß: Seit heuer ist der 1440-Seelen-Ort Ausgleichsgemeinde. Sie braucht also Landesgeld, um ein ausgeglichenes Budget zu schaffen. Gleichzeitig wächst sie stark und ist pro Kopf gerechnet die kinderreichste Gemeinde Salzburgs.
Zusätzlich stehen mit neuen Feuerwehrautos samt Abstellplätzen große Ausgaben an. Weiters hat Ebenau 2016 um 680.000 Euro das Schaber-Haus im Zentrum gekauft. Dort war auch eine Raika-Filiale untergebracht, die allerdings mit 2. Juli zum Selbstbedienungs-Schalter degradiert wurde.
Fürstaller wälzt große Pläne mit dem Haus: „Wir haben nur mehr einen kleinen Bäcker im Ort. Ziel ist, dass wir dort einen Nahversorger reinbekommen.“Ob sich dieser rechne, sei aber offen. Eine Möglichkeit sei, einen Trägerverein für das Geschäft zu gründen. Weiters soll im Erdgeschoß ein Kindergarten Platz finden. Im Obergeschoß will die Gemeinde rund zehn Wohneinheiten (betreutes Wohnen für Senioren sowie Wohnen für Jungbürger) realisieren. Den Umbau wird noch Schweighofer in die Wege leiten: „Investiert werden müssen drei bis vier Millionen Euro. Wir suchen einen Partner. Eine Möglichkeit wäre ein Verkauf an einen gemeinnützigen Bauträger.“Das Projekt solle 2018 ausgeschrieben werden, damit 2019 der Umbau starten könne.