Salzburger Nachrichten

Ein kleiner Ort hat große Pläne

In Ebenau im Flachgau soll 2018 Johannes Fürstaller das Bürgermeis­ter-Amt übernehmen. Er will sich um einen Nahversorg­er im Ort kümmern. Ein passendes Haus dafür gibt es bereits.

- STEFAN VEIGL

EBENAU. Johannes Schweighof­er (ÖVP), seit 15 Jahren Bürgermeis­ter in Ebenau, wird 2018 sein Amt zurücklege­n. Der 55-Jährige, im Brotberuf Service-Mitarbeite­r der Salzburg AG, sagt: „Derzeit arbeite ich amtsbeding­t nur in Teilzeit. 2018 möchte ich wieder auf Vollzeit aufstocken, aber trotzdem nur eine 40-StundenWoc­he haben – und nicht mehr.“

Nachfolger wird ÖVP-Gemeindera­t Johannes Fürstaller. Er soll im Laufe des nächsten Jahres, wie laut Gesetz möglich, von der Gemeindeve­rtretung gewählt werden. Dass er Bürgermeis­ter wird, gilt dank der ÖVP-Mehrheit (sieben von 13 Mandaten) als fix. Fürstaller (31) ist ausgebilde­ter AHS-Lehrer und Angestellt­er im Bildungsze­ntrum Borromäum, wo er sich um die Seminarabw­icklung kümmert. Aktuell ist er JVP-Obmann, leitet das Jugendorch­ester der Musikkapel­le und ist Obmann des Trachtenve­reins Eglseer. Fürstaller: „Ich habe bisher schon viel für den Ort getan. Eine Gemeinde lebt vom Ehrenamt, das ist auch in der Politik so.“

Die Herausford­erungen für Ebenau sind groß: Seit heuer ist der 1440-Seelen-Ort Ausgleichs­gemeinde. Sie braucht also Landesgeld, um ein ausgeglich­enes Budget zu schaffen. Gleichzeit­ig wächst sie stark und ist pro Kopf gerechnet die kinderreic­hste Gemeinde Salzburgs.

Zusätzlich stehen mit neuen Feuerwehra­utos samt Abstellplä­tzen große Ausgaben an. Weiters hat Ebenau 2016 um 680.000 Euro das Schaber-Haus im Zentrum gekauft. Dort war auch eine Raika-Filiale untergebra­cht, die allerdings mit 2. Juli zum Selbstbedi­enungs-Schalter degradiert wurde.

Fürstaller wälzt große Pläne mit dem Haus: „Wir haben nur mehr einen kleinen Bäcker im Ort. Ziel ist, dass wir dort einen Nahversorg­er reinbekomm­en.“Ob sich dieser rechne, sei aber offen. Eine Möglichkei­t sei, einen Trägervere­in für das Geschäft zu gründen. Weiters soll im Erdgeschoß ein Kindergart­en Platz finden. Im Obergescho­ß will die Gemeinde rund zehn Wohneinhei­ten (betreutes Wohnen für Senioren sowie Wohnen für Jungbürger) realisiere­n. Den Umbau wird noch Schweighof­er in die Wege leiten: „Investiert werden müssen drei bis vier Millionen Euro. Wir suchen einen Partner. Eine Möglichkei­t wäre ein Verkauf an einen gemeinnütz­igen Bauträger.“Das Projekt solle 2018 ausgeschri­eben werden, damit 2019 der Umbau starten könne.

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BILD: SN/PRIVAT Johannes Fürstaller soll Johannes Schweighof­er ablösen.

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