Almerlebnisse in den Dientner Bergen
Der Almsommer neigt sich seinem Ende zu. Höchste Zeit für eine sonnige Almwanderung auf den Ahornstein in den Dientner Bergen.
DIENTEN. Die Dientner Berge sind ein echter Glücksfall für Wanderer und Almtiere. Eingebettet zwischen den Kalkriesen im Norden und dem Alpenhauptkamm im Süden, verlaufen die Grasberge in Ost-West-Richtung und bieten neben spektakulären Fernblicken herbstlichen Wandergenuss auf höchstem Niveau.
Aug’ in Aug’ mit Hochkönig und Großglockner führen die Wege über breite Bergrücken und treffen auf einladende Almen. Eine prachtvoll gelegene ist die Königsbergalm, eine andere die romantische Huberalm (1418 m). Dazwischen liegt der wunderbare Ahornstein (1848 m), versehen mit dem einfachsten aller Gipfelkreuze und überzogen mit feuerrotem Heidelbeerlaub. Ausgangspunkt zu dieser Runde ist der markierte Parkplatz am Güterweg Lindl. Von hier geht es dem kinderwagentauglichen Weg 59a folgend in einer Dreiviertelstunde zur liebevoll erneuerten Königsbergalm. Sie ist eine der 13 Kräuteralmen im HochkönigGebiet und dieser Schwerpunkt macht sich natürlich auch in den feinen Käsesorten bemerkbar. Vor diesem paradiesischen Platzerl mit Blick auf die Hohen Tauern zweigt der Weg 59a auf den Ahornstein nach links (NW) ab. Knappe zwei Stunden Gehzeit erfordert der bequeme Anstieg auf den Gipfel. Eine halb so lange Rundwegvariante zweigt schon vorher Richtung Huberalm ab (Weg 60). Wer den Weg vom Ahornstein zur Huberalm von früher kennt, wird überrascht sein, denn da, wo einst eine mosaikartig verzahnte, ökologisch wertvolle Naturlandschaft war, breitet sich nun eine vier Hektar große, giftgrüne Wiese aus. Auch Almtiere sucht man auf der für die bequeme Feldarbeit sanft geplätteten Wiese vergeblich. Nur die Siloballen liegen für den Abtransport ins Tal bereit.
Auf der Huberalm scheint die Zeit dann wieder stehen geblieben zu sein: Die Rauchkuchl erfüllt wie vor 150 Jahren ihren Zweck und die Bierkisten stehen zur Kühlung im eiskalten Brunntrogwasser. Hin und her gerissen zwischen Almromantik à la „Heidi“und den Erfordernissen der modernen Landwirtschaft, machen wir uns nachdenklich an den Abstieg und folgen dem Bauernweg 59c, der nach einer Stunde am Ausgangspunkt endet.