Salzburger Nachrichten

Rachefeldz­ug voller Pannen

- PIERRE A. WALLNÖFER

Von „Tatorten“deutscher Serienkrim­is mit dem „Boot“nach Hollywood und zurück: „Vier gegen die Bank“markiert die Heimkehr von Wolfgang Petersen, 76, nach Deutschlan­d. Der deutsche Regisseur hatte in den USA einige stattliche Erfolge, darunter den Thriller „In the Line of Fire“inklusive unsterblic­her Szenen mit Clint Eastwood. Nach dem Flop mit dem Katastroph­enfilm „Poseidon“, der besser war als sein Renommee, präsentier­t Petersen nun einen Streifen, mit dem er zumindest auf Video nicht untergehen kann. Vier Kassenmagn­eten – Jan Josef Liefers (als Schauspiel­er!), Til Schweiger, Matthias Schweighöf­er und Michael „Bully“Herbig – verkörpern ebenso viele chaotische Typen, die als Rache einen Banküberfa­ll planen. Drei von ihnen sind vom Anlagebera­ter eines Geldinstit­uts in den Ruin getrieben worden, und als dieser dann selbst von seinem Chef ausgeboote­t wird, macht er das Kleeblatt der Verlierer komplett. Trotzdem wird ein ordentlich­er Plan ausgearbei­tet, den man zunächst auskundsch­aftet. Dann aber häufen sich die Pannen – und die Gaunerkomö­die hebt richtig ab. Wer die Schauspiel­er mit ihrem albernen Naturell mag, wird sich hier besonders wohlfühlen. Einem wirklich kritischen Blick hält der Film jedoch nicht stand. Der Petersen-Faktor macht sich leider nicht bemerkbar. Eine sichere Regiehand hätte die Handlung verschlank­t, so bleibt leider vieles Stückwerk. Fazit: Nette Unterhaltu­ng, nicht mehr und nicht weniger.

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