Schlimmeres wurde verhindert
Krawalle: Kölns Europacup-Comeback in London stand vor der Absage.
Karnevalsstimmung vorher, Ärger und Nachdenklichkeit danach: Beim Europacup-Comeback des 1. FC Köln waren nicht das Resultat von 1:3 bei Arsenal London oder die Verletzung von DFB-Nationalspieler Jonas Hector das große Thema, sondern vor allem die Geschehnisse vor dem um eine Stunde verschobenen Anpfiff. Mittags hatten rund 15.000 Kölner Fans mit einer friedlichen Party in London für beeindruckende Bilder gesorgt. Doch nach den stellenweise chaotischen Szenen vor dem Spiel sah sich der Club des österreichischen Trainers Peter Stöger Kritik von vielen Seiten ausgesetzt.
Die UEFA leitete Ermittlungen gegen beide Clubs ein. Die Kölner Spieler waren sauer auf ihre Fans. Der Dank an sie fiel kalt aus. Trainer Peter Stöger wollte zu den Vorfällen nichts sagen. „Zu den Fans gebe ich keinen Kommentar ab“, sagte er schmallippig. Kölns Sportdirektor Jörg Schmadtke bestätigte, dass eine Absage nur knapp verhindert worden war. Es sei „relativ eng“gewesen. Ein Arsenal-Sprecher erklärte, man habe sich für einen Anpfiff entschieden, weil man bei einer Absage Schlimmeres erwartet habe. Arsenal-Kapitän Per Mertesacker berichtete laut „Bild“davon, dass man den Familien der Spieler geraten habe, nicht in das Stadion zu kommen.
Offenbar hatten rund 50 Kölner versucht, gewaltsam in einen Block einzudringen, es gab eine Schlägerei im Block vor dem Spiel, zwei Mal wurden Bengalos gezündet.
Arsenal hatte dem FC nur die obligatorischen 2.900 Tickets zugestanden. Zahlreiche Fans hatten sich über andere Kanäle Tickets besorgt, auch von Arsenal-Anhängern auf dem Schwarzmarkt.