Opels neuer Chef lobt Wiener Werk – und macht Hoffnung
Mitte November will der PSA-Konzern (Peugeot, Citroën, DS und seit 1. August Opel) zur Zukunft seiner Werke, vor allem jener des neuen Familienmitglieds Opel, Stellung nehmen. Das bestätigte der neue Opel-Chef in der Zentrale in Rüsselsheim, Michael Lohscheller, am Rand der Grandland-X-Vorstellung im Werk. Und in Bezug auf das seit 1982 Motoren und Getriebe fertigende Werk in Wien-Aspern sagte Lohscheller: „Wien ist einer der besten und produktivsten Standorte mit einem hohen Qualitätsstandard. Die Mitarbeiter brauchen sich um die Zukunft nicht sorgen, da es auch weiterlaufende Verträge gibt.“Lohscheller sprach von künftigen Lieferungen sowohl an PSA als auch an den bisherigen Opel-Eigentümer General Motors. Ob ab 2018 in Aspern nur noch Getriebe und keine Motoren mehr produziert werden (wie es der ursprüngliche GM-Plan war), ist noch offen. Dem Vernehmen nach soll eine neue Getriebegeneration aus Wien kommen.
Allerdings hat sich PSA-Konzernchef Carlos Tavares kürzlich auf der Automobilausstellung in Frankfurt nüchtern über die Opel-Zukunft geäußert: „Ich brauchte vier Jahre, um PSA in die Gewinnzone zu bringen. So viel Zeit gebe ich auch Opel“, hatte der Portugiese in einem Gespräch mit „Autobest“-Jurymitgliedern gesagt. In der laufenden Evaluierung aller PSA- und Opel-Werke hätten manche von Opel schlechter abgeschnitten wie manche der Franzosen. Opel/Vauxhall hat sechs Autoproduktionen (Rüsselsheim, Eisenach, Saragossa, Luton, Ellesmere Port und Gleiwitz und neben Wien Motorenwerke in Deutschland und Ungarn. Tavares meinte aber auch: „Es gibt Bereiche, in denen PSA von Opel lernen kann.“Er will bei Opel bis 2020 eine Rendite von zwei Prozent sehen.
Bei Opel Wien produzierten 2016 1600 Mitarbeiter (Durchschnittsalter 45 Jahre) knapp 700.000 Getriebe und 435.000 Ecotec-Benzinmotoren. Exportiert wurde nach Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien – zu praktisch jedem GMWerk.
Neuer Eigentümer PSA evaluiert alle Werke