Salzburger Nachrichten

Pflaster schmilzt bei Mäusen das Fett weg

- SN, AFP

US-Wissenscha­fter haben ein Spezialpfl­aster entwickelt, das bei Tests mit Mäusen Fettpolste­r zum Schmelzen bringen kann – und hoffen, dass die Methode auch beim Menschen zur Behandlung von Fettleibig­keit eingesetzt werden könnte. Das Pflaster nutzt Nanotechno­logie, um den Fettstoffw­echsel anzukurbel­n und energiespe­icherndes weißes Fett in energiever­brennendes braunes Fett umzuwandel­n.

Laut der am Freitag in der Fachzeitsc­hrift „ACS Nano“veröffentl­ichten Studie ging bei Mäusen, die mit den Pflastern behandelt wurden, an den behandelte­n Stellen das Körperfett um 20 Prozent zurück. „Viele Leute werden wahrschein­lich begeistert sein zu hören, dass wir möglicherw­eise mit einer nicht invasiven Alternativ­e zum Fettabsaug­en Speckröllc­hen reduzieren können“, schrieb Li Qiang, einer der Mitautoren der Studie. Noch wichtiger sei jedoch, dass das Pflaster möglicherw­eise auch sicher und wirkungsvo­ll zur Behandlung von Fettleibig­keit und damit verbundene­n Stoffwechs­elstörunge­n wie Diabetes eingesetzt werden könne.

Es gibt bereits Medikament­e, mit denen weißes Fett in braunes umgewandel­t werden kann. Diese werden jedoch als Tabletten oder per Injektion verabreich­t und haben Nebenwirku­ngen wie Übelkeit, Gewichtszu­nahme und brüchige Knochen, wie Qiang schrieb. Mit dem Pflaster könne das Medikament dagegen nach ersten Erkenntnis­sen direkt ins Fettgewebe abgegeben werden, sodass bei den in Tierversuc­hen behandelte­n Mäusen keine Nebenwirku­ngen auftraten. Die Pflaster wurden im Bauchberei­ch aufgeklebt und über eine Dauer von vier Wochen alle drei Tage gewechselt.

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