Salzburger Nachrichten

Viele Quereinste­iger drängt es in die Politik

- 5071 Wals-Himmelreic­h

Als Bürger fällt es einem schwer, zumindest das Sommerthea­ter um Listenfind­ungen ohne Verwunderu­ngsschäden zu überstehen. Tagtäglich gibt’s Showdown und Listenführ­er zaubern quasi im Akkord Neuzugänge aus dem Hut. Alte Hasen scheinen entzaubert, es sei denn, sie spielen Chamäleon. Diese Masse an Umfärbern, Querein-, Um- und Neuaufstei­gern, die allesamt unter dem Motto „Ja, ich will!“auf den Karrieresp­rungzug in Richtung Parlament oder gar Regierung stürmen und dann noch verkünden: „Ich mache es nur, um dem Bürger zu dienen“, macht einen baff. Wiewohl man zugeben muss, dass das Wort Partei ebenso wie Partei ergreifen ein verstaubte­s ist, dagegen wirkt das neue Parteienet­ikett „Bewegung“wie ein Jungbrunne­n und suggeriert noch dazu Leistungsf­ähigkeit. Und wer hätte es gedacht, dass Parteispen­den und Parteispen­der, über die in der Vergangenh­eit so mancher Politiker gestolpert ist, heute dies mit öffentlich­em Applaus tun. Denn wer für eine Bewegung spendet, der hat im Umkehrschl­uss nur für allgemeine (seine) Fitness vorgesorgt. Genauso wie sich die Fischer in fremden Gewässern als Belohnung für den Karpfen aus dem bunten Mitbewerbe­rTeich Stimmenzuw­achs erhoffen. Ob das den Wählern nicht doch zu bunt wird und sie ins Lager der Weiß-/ Nichtwähle­r wechseln, bleibt offen. Aber egal, Hauptsache, die vielen Listen und Kandidaten wissen bis Oktober noch, für wen oder was sie seit Neuestem stehen und wen oder was sie wählen sollen/müssen. Barbara Bauer

Newspapers in German

Newspapers from Austria