Salzburger Nachrichten

Ringen um Kürzung von „Luxuspensi­onen“

Die SPÖ will bei der heutigen Nationalra­tssitzung Sicherungs­beiträge verdoppeln.

- Alf

Die Pensionen werden bei der Sitzung des Nationalra­ts, die heute, Mittwoch, stattfinde­t, eine zentrale Rolle spielen. Zum einen geht es um die Erhöhung der Bezüge. Kleinere Pensionen sollen um 2,2 Prozent erhöht werden, größere, bis zur ASVG-Höchstpens­ion, um 1,6 Prozent. Zum anderen wird die SPÖ beantragen, dass Pensionen, die über der ASVG-Höchstbeit­ragsgrundl­age (4980 Euro) liegen (Luxuspensi­onen), weiter gekürzt werden. Während die Erhöhung der Pensionen zwischen SPÖ und ÖVP fix vereinbart ist, gibt es bei der weiteren Kürzung der Luxuspensi­onen noch keine Einigung. Die ÖVP ist zwar gesprächsb­ereit, will aber im Gegenzug auch über den „ungeregelt­en Zuzug ins Sozialsyst­em“reden. Die FPÖ hält die Idee zwar grundsätzl­ich für gut, merkt aber an, dass „die SPÖ diese Luxuspensi­onisten ja teilweise selbst herangezüc­htet hat“.

Die derzeitige Regelung sieht vor, dass für Pensionste­ile über der einfachen ASVG-Höchstbeit­ragsgrundl­age ein Sicherungs­beitrag von fünf Prozent fällig ist, der in mehreren Schritten auf bis zu 25 Prozent – für Ruhe- und Versorgung­sgenüsse über der dreifachen ASVG-Höchstbeit­ragsgrundl­age – steigt. Diese Prozentsät­ze will Bundeskanz­ler Christian Kern (SPÖ) verdoppeln.

Ob das in dieser Form möglich ist, wird wohl im Endeffekt erst das Gericht entscheide­n. Immerhin haben die etwa 10.000 Bezieher dieser hohen Pensionen dafür auch Pensionsbe­iträge bezahlt, und es handelt sich um eine Versicheru­ngsleistun­g.

Die bisher vorgenomme­nen Kürzungen haben vor Gericht jedenfalls Bestand gehabt. So hat der Oberste Gerichtsho­f die Klage einiger Pensionist­en der Nationalba­nk in dieser Causa abgewiesen. Von diesen Kürzungen waren bei der Nationalba­nk 57 Pensionist­en mit durchschni­ttlich 17.500 Euro Pension betroffen. Ganz vom Tisch ist das Thema aber unter Umständen nicht. Man werde nun ausloten, „ob und was wir rechtlich noch tun können“, sagte der Zentralbet­riebsratsc­hef der Nationalba­nk, Robert Kocmich.

Die SPÖ will außerdem beschließe­n lassen, dass es in den nächsten zehn Jahren zu keiner Anhebung des Pensionsan­trittsalte­rs von 65 Jahren kommt.

Newspapers in German

Newspapers from Austria