ORF legt „Thesen für den Medienstandort“vor
Der Rundfunk will sich stärker mit anderen österreichischen Medien verbrüdern.
Der ORF möchte in der medienpolitischen Debatte vor und nach der Wahl mit einem eigenen Positionspapier mitreden. Das sei kein Lobbying in eigener Sache, betonte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz. Vielmehr wolle er mit „zwölf Thesen für den Medienstandort“diesen insgesamt zukunftsfähig erhalten. Mehr Spielraum für den ORF findet sich dennoch unter den Forderungen.
„Eigenständigkeit, Qualität, Vielfalt“muss nach Ansicht von Wrabetz das Motto für die österreichische Medienlandschaft sein. Dafür wünscht er sich eine breite Zusammenarbeit aller Medien. Als Beispiel nannte er die zuletzt von den Bundesländerzeitungen, etwa den „Salzburger Nachrichten“, veranstaltete und auf ORF III ausgestrahlte Wahl-Dreierkonfrontation.
Einen Schulterschluss brauche es gegen die „Dominanz deutscher Medienkonzerne im Fernsehen“, die „Übermacht globaler Player im Online-Bereich“und „global agierende Pay-Konzerne“. Wrabetz schwebt daher eine „Media-Agenda 2025“vor, „um langfristig die ausreichende Herstellung von österreichischem Qualitäts-Content zu ermöglichen“. Als Maßnahmen schlägt er etwa einen permanenten „Medien-Round-Table“und einen „Marketplace Austria“vor, auf dem sich heimische Medien in Sachen Online-Werbung vermarkten können.
Die Presseförderung solle indes durch Zweckwidmung jener Beträge, die gemeinsam mit den ORF-Gebühren eingehoben werden, aufgestockt werden. Weitere Vorschläge betreffen die Abschaffung der Limits für PrintWerbung im ORF-Fernsehen, „mühsame App-Beschränkungen“und Schranken für den ORF im Internet. Auf ORF Sport+ soll es zudem anlassbezogen erlaubt sein, auch Premium-Sport zu zeigen.