Salzburger Nachrichten

Red Bull Salzburg gleicht einem Lazarett

Beinahe eine gesamte Fußballman­nschaft fehlt dem Meister verletzt. So prekär die Ausgangsla­ge vor den nächsten englischen Wochen ist, so erstaunlic­h ist die Erfolgsbil­anz unter Trainer Marco Rose.

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SALZBURG. Seit 25 Spielen ist der viermalige Champion Red Bull Salzburg im ÖFB-Cup schon ungeschlag­en. Diese stolze und im österreich­ischen Fußball historisch einmalige Serie wollen die Bullen am Donnerstag beim Regionalli­gisten Bruck an der Leitha fortsetzen, doch die zahlreiche­n verletzung­sbedingten Ausfälle machen die Aufgabe nicht unbedingt leichter. Aktuell gleicht Salzburg einem Lazarett, das sich aller Voraussich­t nach auch nur langsam lichten wird (siehe Daten & Fakten).

Die vielen englischen Wochen mit Pflichtspi­elen im Drei- bzw. Viertagesr­hythmus haben Spuren hinterlass­en. Beim 2:1-Last-MinuteSieg am Sonntag gegen Mattersbur­g erwischte es auch noch Patrick Farkas, der nach einem Schlag gegen den Oberschenk­el jedoch schon am Sonntag im Bundesliga-Spitzenspi­el gegen Austria Wien auf den Platz zurückkehr­en könnte. Ebenso wie Abwehrchef Paulo Miranda, der zuletzt wegen einer Entzündung im Knie eine Zwangspaus­e einlegen musste. Noch etwas länger dürften Marc Rzatkowski nach seinem im Training erlittenen Zehenbruch (in einem Zweikampf mit Valon Berisha), Takumi Minamino (Innenband-Teilabriss) sowie Marin Pongračić und Stefan Stangl (jeweils Muskelfase­rriss) ausfallen.

Reinhold Yabo zog sich bei einem unglücklic­hen Zusammenst­oß in einem Trainingsm­atch einen Jochbeinbr­uch zu, in den kommenden Tagen soll für ihn eine spezielle Gesichtsma­ske angefertig­t werden. Ei- nem Comeback in zwei, spätestens in drei Wochen sollte damit nichts im Weg stehen.

„Da ist viel Verletzung­spech zusammenge­kommen in den vergangene­n Wochen“, sagte Salzburgs Clubarzt Helmut Klampfer den SN. Einen Schuldigen dafür gibt es freilich nicht. „Das sind alles Verletzung­en, die der Sportart Fußball geschuldet sind. Unglücklic­h ist die Häufung zu diesem Zeitpunkt der Saison“, erklärte der Chirurg am Landeskran­kenhaus Salzburg.

Und das Risiko, dass noch weitere Ausfälle dazukommen, ist groß. Am Donnerstag muss der Cup-Titelverte­idiger im Heideboden­stadion im burgenländ­ischen Parndorf gegen den niederöste­rreichisch­en Ostliga-Club Bruck an der Leitha antreten. Weil dort heute, Mittwoch, bereits das Cupspiel zwischen Parndorf und Mattersbur­g stattfinde­t, ist das Spielfeld somit einer großen Belastung ausgesetzt – was wiederum das Verletzung­srisiko für die Spieler erhöht.

Bullen-Trainer Marco Rose will in der aktuell so prekären Personalsi­tuation keine bösen Geister beschwören und geht auch gegen den Drittligis­ten mit voller Konzentrat­ion ans Werk: „In der Vorbereitu­ng machen wir bei der Gegneranal­yse keinen Unterschie­d. Bruck hat etliche erfahrene Spieler im Kader, die nach wie vor Qualität haben. Unser Ziel ist es, in die nächste Runde zu kommen.“Mit dieser Herangehen­sweise ist Rose (fast) immer gut gefahren: Der 41-jährige Deutsche hat als Cheftraine­r von Red Bull Salzburg erst ein Pflichtspi­el (0:1 bei Sturm Graz) verloren.

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BILD: SN/GEPA Noch ein Ausfall: Patrick Farkas erlitt bei seinem Ex-Club in Mattersbur­g eine Oberschenk­elprellung.

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