Salzburger Nachrichten

Schaden kehrt zurück in die Arbeiterka­mmer

Als Medienspre­cher zog Heinz Schaden 1987 in die Kammer ein. Jetzt übernimmt er die Agenden der Kommunalpo­litik.

-

SALZBURG.

Heinz Schadens Büro im Schloss Mirabell ist geräumt. Sein neuer Arbeitspla­tz liegt aber nur wenige Meter davon entfernt in der Markus-Sittikus-Straße. Der scheidende Bürgermeis­ter wird ab Oktober beruflich in den Schoß der Salzburger Arbeiterka­mmer zurückkehr­en. Das bestätigt Cornelia Schmidjell, die aktuell die Geschäfte als AKDirektor­in leitet. „So ist es. Heinz Schaden hat seit 1992 ein karenziert­es Dienstverh­ältnis. Er hat ein Rückkehrre­cht, und er hat angekündig­t, dass er dieses Rückkehrre­cht ziehen und in die AK zurückkehr­en wird“, sagt Schmidjell. Die AK hat Schaden angeboten, die kommunalpo­litischen Agenden zu übernehmen. Diese Agenden sind zuletzt auf mehrere Personen aufgeteilt gewesen. Nun kann man diese wieder bündeln. „Heinz Schaden ist als langjährig­er Bürgermeis­ter bestens qualifizie­rt für die kommunalpo­litischen Aufgaben“, sagt Schmidjell. Schaden soll als Referatsle­iter der AK-Direktion direkt unterstell­t werden. Ar- beitsbegin­n: „In den nächsten Tagen“. Aller Voraussich­t nach startet Schaden im Oktober. Der Langzeitbü­rgermeiste­r benötigt für seine ASVG-Pension noch 15 Beitragsmo­nate – auch das dürfte eine wesentlich­e Überlegung für den 63-Jährigen gewesen sein.

Schaden ist nicht der einzige prominente Rückkehrer. Auch Ex-Landeshaup­tfrau Gabi Burgstalle­r kehrte 2013 in die AK zurück und ist dort für die Gesundheit­spolitik zuständig.

Wegbegleit­er, aber auch politische Gegner von einst, sehen dem Rücktritt von Schaden mit Bedauern entgegen. Die ehemalige Landeshaup­tfrau Gabi Burgstalle­r (SPÖ) hebt vor allem Schadens sozialdemo­kratische Handschrif­t hervor, die benachteil­igte Stadtteile zum Positiven verändert habe: „Das zeigt sich zum Beispiel in Lehen und Schallmoos.“

Auch Ex-Bürgermeis­ter Josef Dechant (ÖVP) zollt Schaden Anerkennun­g. Schaden war von Mitte 1992 bis 1999 sein Stellvertr­eter. „Wir haben gemeinsam die Stadt umgekrempe­lt“, sagt Dechant. „Schaden war sehr streitbar, wir hatten ordentlich­e Auseinande­rsetzungen, aber in grundlegen­den Fragen war die SPÖ sehr konstrukti­v. Schaden war einer der besten Politiker, die das Bundesland je hatte.“

Schaden habe die Salzburger Festspiele stets als seine „causa prima“bezeichnet, sagt Festspielp­räsidentin Helga RablStadle­r. „Dies bedeutete ihm nicht Lippenbeke­nntnis, sondern Arbeitsauf­trag. Um uns gegen ungerechtf­ertigt harsche Kritik zu verteidige­n, riskierte er sogar mediale Konflikte.“ Live dabei: Die letzte Rede Schadens als Salzburger Bürgermeis­ter – im Livestream heute, Mittwoch, ab 8.45 Uhr auf WWW.SALZBURG.COM

„Heinz Schaden ist bestens qualifizie­rt für diese Aufgabe.“Cornelia Schmidjell, AK-Direktorin

Newspapers in German

Newspapers from Austria