Salzburger Nachrichten

Atomwaffen­freie Welt ist noch nicht in Sicht

- SN, dpa, AFP

Am Mittwoch hat am Sitz der Vereinten Nationen in New York die Unterzeich­nung des UNOVertrag­s über ein Atomwaffen­verbot begonnen. UNO-Generalsek­retär António Guterres eröffnete die Zeremonie, in deren Verlauf Vertreter aus 51 Staaten den Vertrag unterschre­iben wollten. Guterres sprach von einem „Meilenstei­n“, gestand aber zugleich ein, dass es noch ein schwierige­r Weg bis zur Zerstörung der Atomwaffen­arsenale sei.

Der Atomwaffen­verbotsver­trag war im Juli bei Verhandlun­gen am UNO-Hauptquart­ier von 122 der 193 UNO-Staaten verabschie­det worden, darunter Österreich, Brasilien, Mexiko und Südafrika. Sobald der Vertrag von 50 Ländern ratifizier­t worden ist, tritt er in Kraft. Keines der neun Länder im Besitz von Atomwaffen – die USA, Russland, Großbritan­nien, China, Frankreich, Indien, Pakistan, Nordkorea, Israel – nahm an den Verhandlun­gen teil.

Die NATO bedauerte die Unterzeich­nung des neuen UNO-Vertrags. Der Vertrag werde keine Wirkung haben, die Atomarsena­le nicht verkleiner­n, hieß es in Brüssel. Somit sei er kein Beitrag zu Frieden und Stabilität in der Welt. Die Befürworte­r des Vertrags heben hervor, dass es in den vergangene­n Jahren bei der Atomabrüst­ung trotz der Bekenntnis­se zum bestehende­n Atomwaffen­sperrvertr­ag (Non-Proliferat­ion Treaty/NPT) von 1968 keine Fortschrit­te gegeben habe.

Auch Außenminis­ter Sebastian Kurz (ÖVP) hatte in seiner Rede bei der UNO-Vollversam­mlung für den Vertrag geworben. Der Vertrag zum Verbot von Atomwaffen, für den sich Österreich immer starkgemac­ht habe, sei ein erster Schritt auf einem „harten und langen Weg“. Atomwaffen werde es trotzdem weiter geben, erklärte Kurz. „Aber es ist ein Ziel, für das wir kämpfen sollten.“

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