Von sieben auf 230 in 20 Jahren
Auf dem Salzburgring geht der Histo-Cup mit vollen Feldern ins Finale.
SALZBURG. Seit 20 Jahren geht es um die „Goldene Ananas“. Eine sprichwörtliche Prämie wurde zur realen Trophäe. Als Michael Steffny und Christian Schallenberg 1997 den Histo-Cup als Oldtimer-Rennserie ins Leben riefen, waren zum Auftakt sieben Fahrer am Start. Am Wochenende auf dem Salzburgring im Saisonfinale 2017 werden es 230 sein. Vor drei Wochen auf dem Red Bull Ring waren es gar 270.
„Es stehen in etlichen Klassen noch enge Entscheidungen an“, berichtet Steffny, der Samstag auch ins Lenkrad eines Gruppe5-BMW greifen wird (am Sonntag macht dies Sohn Georg, der „nebenbei“auch den Reifendienst leitet). Dass es in der BMW-Challenge kein dramatisches Finale gibt, ist einem Pongauer zu verdanken: Jakob Schober, von Steffny im Vorjahr entdecktes Talent, gewann in seiner Rookie-Saison sieben von 14 Rennen, fuhr in den anderen sieben stets auch aufs Podest und steht bereits als klarer Meister fest.
Der BWL-Student an der Wiener Wirtschaftsuni ist ein Beispiel der Nachwuchsförderung Steffnys. „Wir versuchen, jungen Fahrern, die dem Kart entwachsen sind, aber kein Budget für einen Umstieg in den Formel-Sport auftreiben können, eine preiswerte Alternative zu bieten.“So hatte vor zwei Jahren der Eugendorfer Luca Rettenbacher den Sprung aus dem Histo- in den deutschen Porsche-Carrera-Cup geschafft, nun will Schober 2018 in der deutschen TCR-Serie im VW-Team von TourenwagenRoutinier Franz Engstler andocken – und die 150.000 Euro Mitgift für diese aufstrebende Serie finden. „Ich hoffe stark, dass es klappt, denn bei einem Test vor Kurzem in Hockenheim war ich mit meinen Rundenzeiten als Neuling gleich nahe der Spitze“, sagt der Altenmarkter. Der als „Plan B“eventuell auch einen Umstieg in die GT4 ins Auge fasst.
Der Histo-Cup hat sich die Erschwinglichkeit nicht nur für die Teilnehmer bewahrt, sondern auch für die Fans: 25 Euro kostet das Wochenend-Ticket (Einzeltag 15) und beinhaltet Boxendach, Tribüne und Zutritt zum Fahrerlager. Acht Rennserien tragen je zwei Läufe aus, „Action“ist also durchgehend garantiert. Und auf der Serien-Homepage (WWW.HISTOCUP.COM) gibt es sogar einen Livestream.