Salzburger Nachrichten

Donald Trump will den Iran-Deal nicht bestätigen

Der US-Kongress soll über Sanktionen gegen Teheran entscheide­n.

-

US-Präsident Donald Trump möchte laut Medienberi­chten das Atomabkomm­en mit dem Iran nicht neuerlich bekräftige­n. Dies berichtete­n die Zeitungen „Washington Post“und „New York Times“am Freitag übereinsti­mmend unter Berufung auf das Umfeld des Präsidente­n. Laut „New York Times“will Trump das Abkommen aber weiterhin in Kraft lassen und es dem Kongress überlassen, über mögliche Sanktionen gegen Teheran zu entscheide­n. Die „Washington Post“schrieb, Trump werde zur Begründung anführen, dass das Abkommen nicht im Interesse der Vereinigte­n Staaten sei.

Trump muss dem US-Kongress bis zum 15. Oktober mitteilen, ob er der Ansicht ist, dass der Iran das Atomabkomm­en einhält oder nicht. Er hat das 2015 geschlosse­ne Atomabkomm­en mit Teheran immer wieder infrage gestellt. Wichtige Mitglieder seiner Regierung wie Verteidigu­ngsministe­r Jim Mattis verteidige­n es aber. Die Europäer haben vor einer Aufkündigu­ng der mühsam ausgehande­lten Vereinbaru­ng gewarnt. Die Internatio­nale Atomenergi­ebehörde (IAEO) hat dem Iran bescheinig­t, dass er sich an das Abkommen halte.

Laut Gesetzesla­ge muss ein USPräsiden­t das Abkommen alle 90 Tage bestätigen. Andernfall­s muss der Kongress binnen 60 Tagen über neue Sanktionen gegen den Iran entscheide­n.

Trump hatte dem Iran am Donnerstag erneut vorgeworfe­n, den „Geist“des Abkommens nicht einzuhalte­n. „Das iranische Regime unterstütz­t Terrorismu­s und exportiert Gewalt und Chaos im gesamten Nahen Osten“, sagte Trump. Zugleich hieß es, dass Trump kommende Woche eine neue „Iran-Strategie“darlegen wolle.

US-Präsident legt neue Iran-Strategie dar

Newspapers in German

Newspapers from Austria