Salzburger Nachrichten

Fatale Verwechslu­ngen: Vertauscht­e Spritzen und Frostschut­z

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Eine vertauscht­e Spritze hatte im Dezember 2013 in Graz fatale Folgen: Einem prominente­n Unternehme­r wurde am LKH Graz die Leukämie-Therapie zum Verhängnis. Eine Neurologin verabreich­te dem Mann eine Spritze, die für die Vene bestimmt war, ins Rückenmark. Der 83-jährige Patient fiel daraufhin ins Koma und starb einen Tag vor Weihnachte­n. Die Ärztin wurde im Vorjahr im Grazer Straflande­sgericht wegen fahrlässig­er Tötung zu sechs Monaten Haft sowie einer Geldstrafe von 12.000 Euro verurteilt. Die beiden leitenden Ärzte – einer war zum Zeitpunkt des Vorfalls in Pension, der zweite erst seit derselben Zeit im Amt – wurden freigespro­chen. Im Jahr 2007 hat eine Ärztin im Waldvierte­l einer Patientin irrtümlich Frostschut­zmittel in die Venen gespritzt. Die betroffene Patientin erlitt daraufhin einen Herzanfall. Die 56-Jährige aus dem Bezirk Schärding überlebte den Vorfall. Das Frostschut­zmittel war der Impfstoffs­chachtel beigefügt.

Es diente dazu, anzuzeigen, ob das Medikament auch tatsächlic­h verwendbar ist. Verändert sich die Farbe des Kühlstoffs, so kann dies darauf hindeuten, dass die richtige Temperatur bei der Lagerung nicht eingehalte­n worden ist. Der Fall wurde außergeric­htlich behandelt. Der für die Patientin entstanden­e Schaden ist über die Haftpflich­tversicher­ung der Medizineri­n abgedeckt worden.

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