Ryanair-Chef umwirbt jetzt seine Piloten
Nach Chaos-Wochen und dem Streichen von Tausenden Flügen verspricht Michael O’Leary jetzt mehr Geld und bessere Bedingungen.
Der irische Billigflieger Ryanair hat seinen Piloten deutliche Lohnsteigerungen in Aussicht gestellt. Außerdem sollen die Arbeitsbedingungen für die Flugkapitäne verbessert werden, wie aus einem Brief der Airline hervorgeht, den Reuters einsehen konnte. Ryanair-Chef Michael O’Leary versprach darin den Piloten höhere Gehälter als bei Konkurrenten wie Jet2 und Norwegian Air Shuttle.
In dem Brief heißt es, die Piloten könnten an verschiedenen Standorten mit Gehaltserhöhungen von 10.000 Euro pro Jahr für Flugkapitäne und 5000 Euro für Co-Piloten rechnen. Zusätzlich stellte AirlineGründer O’Leary auch einen „Loyalitätsbonus“von bis zu 12.000 Euro in Aussicht sowie günstigere Vertragsbedingungen und bessere Aufstiegschancen.
Der Ryanair-Chef versucht damit offenbar, aggressiven Abwerbeversuchen anderer Airlines entgegenzuwirken. Er versprach, die Gehälter bei direkten Konkurrenten überbieten zu wollen.
Ryanair hatte zuletzt Tausende Flüge bis ins kommende Frühjahr hinein gestrichen. Etwa 700.000 Passagiere sind betroffen. Von November bis März dürften 18.000 von insgesamt 800.000 Flügen entfallen. Als Grund gab die Fluggesellschaft Fehler bei der Erstellung von Dienstplänen an. Urlaubszeiten seien zu wenig berücksichtigt worden. Einen Mangel an Piloten stritt die Fluggesellschaft ab.
In Deutschland teilte die Staatsanwaltschaft Koblenz am Freitag mit, dass gegen vier jetzige oder frühere Manager des irischen Billigfliegers weiter ermittelt werde. Sie sollen Piloten systematisch zur Scheinselbstständigkeit angestiftet haben. Die Ermittlung gegen Hunderte Piloten sei abgeschlossen, wie, das teilte man nicht mit, bevor die Betroffenen informiert sind.