Holztechnikum Kuchl: Schulneubau aus Holz feierlich eröffnet
Die mit fast 10 Mill. Euro bislang größte Investition in der Geschichte des Holztechnikums Kuchl ist erfolgreich abgeschlossen. Rund 400 Jugendliche, davon 40 Mädchen, besuchen den vorwiegend aus Holz errichteten Campus.
Das Holztechnikum Kuchl – bestehend aus HTL, Fachschule, Internat und Werkmeisterschule – bietet eine in Europa einzigartige Kombination aus Holz/Technik, Wirtschaft und Sprachen wie Englisch, Italienisch und Russisch.
Zweijährige Bauzeit
Im Juli 2015 erfolgte der Spatenstich zum Neubau des Schulgebäudes. Die erste Bauphase – der aus Brettsperrholz errichtete Neubau – wurde im September 2016 abgeschlossen. Die zweite Bauphase – die Generalsanierung des Osttraktes in Holz – wurde im Frühjahr 2017 finalisiert, die offizielle Eröffnung war vor wenigen Tagen.
Das neue Schulgebäude wird den heutigen Anforderungen eines modernen Unterrichts gerecht. „Mit dem Neubau können wir unserem Ruf als ausgezeichnete Ausbildungsstätte gerecht werden. Die gesamte Holzindustrie steht hinter dem Projekt und finanziert es mit“, freut sich der Präsident des Holztechnikums Kuchl, Wolfgang Hutter.
Zwei Bauetappen sorgten für reibungslosen Schulbetrieb
Das Bauvorhaben konzentrierte sich vorerst auf den Nordtrakt des L-förmigen Gebäudes, um den laufenden Schulbetrieb weiterfüh- ren zu können. Herausragendes Merkmal des Neubaus am Holztechnikum Kuchl ist der nachhaltige Holzwerkstoff Brettsperrholz. Kreuzweise verleimte Bretter bilden die massive Tragstruktur der Wände und Decken.
Pädagogischer Ansatz
„Das Konzept für die neue Schule beinhaltet neben freien Bewegungsräumen, Gruppenarbeitsund Aufenthaltsräumen auch Platz für offene Unterrichtsformen für mehrere Klassen“, erklärt HTKDirektor DI Hans Blinzer. Diese Klassen werden in einem räumlichen Verbund („Cluster“) zusammengefasst.
Die räumliche Infrastruktur soll einen möglichst flexiblen Wechsel zwischen verschiedenen Lernformen, wie Einzelarbeit, Gruppenarbeit oder auch Frontalunterricht ermöglichen. „In den Unterrichtsräumen wurden die Brettsperrholzwände und -decken sichtbar ausgeführt. Akustikpaneele im Bereich der Decken und mit Loden bespannte Pinnwände an den Wänden sorgen für eine optimale Raumakustik“, erklärt HTK-Geschäftsführer Dipl. Betriebswirt (FH) Hans Rechner.
Moderne Haustechnik
Im gesamten Schulgebäude wurde massiver Eichenparkettboden verlegt. Die installierte Fußbodenheizung kann in den warmen Monaten gegebenenfalls auch als Kühlung verwendet werden. Dafür wurden zwei Grundwasserwärmepumpen installiert. Als Fassade wurde eine einerseits geschlossene, hinterlüftete Holzfassade sowie eine offene hinterlüftete Lamellenfassade aus Holz errichtet. Der Luftaustausch in den Clustern erfolgt mittels kontrollierter Lüftung. Die Lüftungsanlage wurde mit einem Wärmetauscher versehen, damit eine optimale Nutzung der Abwärme erreicht wird.
Aufgrund hochgedämmter Ausführung aller Außenbauteile konnte das Gebäude energieeffizient errichtet werden. Mit einem Heizwärmebedarf von nur 24 kWh/m2 erreicht der Schulneubau den Niedrigstenergiestandard. Das Stiegenhaus ist mit freitragenden Holzmassivtrittstufen ausgeführt.
Pünktliche Fertigstellung
Der Schulbetrieb konnte trotz engen Bauzeitplans zum Schuljahresbeginn starten. Detail am Rande: Lehrer und Schüler haben tatkräftig bei der Inneneinrichtung mitgeholfen.