SPÖ-Berater soll „Schweigegeld“geboten haben
Parteizentrale distanziert sich von Vorgehen gegen Silberstein-Dolmetscherin.
Rudolf Fußi, der in den vergangenen Monaten als Redenschreiber und Berater für SPÖ-Chef Christian Kern tätig war, soll in der Dirty-Campaigning-Affäre um den SPÖ-Berater Tal Silberstein die angebliche „undichte Stelle“unter Druck gesetzt haben. Die SPÖ sieht die Dolmetscherin des gefeuerten Beraters Tal Silberstein als mögliche Quelle der vielen Informationen an.
Medienberichten zufolge soll Fußi der jungen Frau per WhatsApp-Nachrichten „Schweigegeld“angeboten haben, sie aber auch unter Druck gesetzt haben. In Nachrichten an die Frau soll Fußi etwa geschrieben haben: „Meine privaten Mails liegen bei denen. Warum hast denen alles gegeben?“Zugleich betonte Fußi, dass er dafür sorgen könne, dass ihr rechtlich nichts passiert: „Aber nicht mehr lange. Geh in dich, Mensch, ck hat das nicht verdient“, so Fußi in Anspielung auf Christian Kern.
Außerdem ließ er die Dolmetscherin wissen: „Egal, was dir die VP dafür gegeben hat. Ich gebe dir das Doppelte.“Da die Frau nicht auf die Nachrichten reagiert habe, schrieb Fußi noch: „Sie haben deine Telefonprotokolle. Und klagen dir wohl den Arsch weg. Morgen Deal oder ich kann dir nimma helfen.“In einer Stellungnahme gegenüber der APA betonte Fußi, dass in den vergangenen Wochen wiederholt private E-Mails von ihm publiziert wurden: „Mein Zorn ist erheblich.“ Er könne nachweisen, dass eine einzige Person alle publizierten Mails erhalten habe. Er habe in weiterer Folge wiederholt versucht, sie zu erreichen. Er habe der Verdächtigen auch angeboten, „gerne dafür zu zahlen, wenn sie beweist, dass sie von dritter Seite Geld bekommen hat“. Dieses Angebot gelte auch weiterhin, sagte Fußi.
Fußi war 2002 als Initiator des überparteilichen Anti-EurofighterVolksbegehrens bekannt geworden. Die SPÖ-Zentrale distanzierte sich umgehend von Fußi und zeigte sich entsetzt über dessen Einschüchterungsversuche gegenüber der Silberstein-Mitarbeiterin.