Auch ein Virus stoppte Buchinger nicht
Die Salzburger Karate-Weltmeisterin gewann ihr Heimturnier trotz Verkühlung. Zweifel vor dem Turniersieg kamen nur am Anfang auf.
„Anfangs habe ich selbst nicht geglaubt, dass sie gewinnen kann.“Manfred Eppenschwandtner, Trainer
Alisa Buchinger hat am Samstag bei ihrem Heimturnier in der Sporthalle Alpenstraße einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt, was für eine große Kämpferin sie ist. Die Salzburger KarateWeltmeisterin feierte vor eigenem Publikum ihren ersten Turniersieg seit ihrem Umstieg in die Gewichtsklasse bis 61 kg. Dabei hatte sie selbst an einem Erfolg gezweifelt.
„Nach dem ersten Kampf bin ich total fertig gewesen, habe keine Kraft mehr gehabt und nicht gewusst, wie ich das bis ins Finale durchstehen soll“, gesteht Buchinger, die sich vor dem Turnier erst einen Darmvirus und dann auch noch eine Verkühlung eingefangen hatte. „So war es für mich echt zäh zu kämpfen. Alles war doppelt so anstrengend wie normal.“Unter diesen Umständen war auch Trainer Manfred Eppenschwandtner skeptisch, dass sein Schützling das Heimturnier erneut gewinnen könne. „Ehrlich gestanden hab ich anfangs selbst nicht daran geglaubt. Aber sie hat einen eisernen Willen und hat ihre Kampftaktik klug umgestellt“, erzählt der Coach.
So versuchte Buchinger fortan, schnell zu punkten, um dann die Führung möglichst kräfteschonend zu verteidigen. Und das klappte auch nahezu perfekt. Nach dem 2:1Sieg zum Auftakt gab die Salzburgerin in der Vorrunde keinen einzigen Punkt mehr ab und setzte sich auch im Halbfinale mit 3:0 gegen ExWeltmeisterin Elisa Fonseca (USA) durch. Im Endkampf gegen Jacqueline Factos aus Ecuador reichte Bu- chinger dann ein schön gesetzter Konter, um den Heimtriumph mit einem 1:0-Sieg perfekt zu machen. „Ich bin mächtig erleichtert und stolz auf diesen Sieg, mit dem ich in der 61-kg-Klasse jetzt richtig angekommen bin. Das war ein perfekter Saisonabschluss für mich“, jubelte das 24-jährige Ausnahmetalent.
Überraschend stark präsentierte sich auch Buchingers Trainingspartnerin Nina Vorderleitner als Neunte. Weniger gut lief es für die restlichen Salzburger. Besonders unglücklich schied Thomas Kaserer in Runde zwei aus. Der Lokalmatador lag sieben Sekunden vor Kampfende noch mit 2:0 in Front, ein später Kopftreffer bescherte ihm aber noch eine 2:3-Niederlage. Nach zwei Siegen scheiterten Julia Reiter, Robin Rettenbacher und Stefan Pokorny, zumindest einen Kampf gewann Luca Rettenbacher.
Salzburgs Karate-Präsident Georg Rußbacher machte sich dann auch gleich Gedanken über die Zukunft, denn „die Veranstaltung stieß mit 1400 Startern an ihre Grenzen“. So soll es für 2018 Änderungen geben: „Wir wollen einen Termin schon im März und denken als Austragungsort an die SalzburgArena“, so Rußbacher.