22-Jähriger drohte im Mühlbach zu ertrinken
Anrainer konnten den Partygast in letzter Minute retten. Sie leuchteten mit Handylichtern, holten eine Leiter und packten sofort tatkräftig an.
IRRSDORF. Einem puren Zufall und dem beherzten Eingreifen von Anrainern ist es zu verdanken, dass am Samstag gegen 22 Uhr ein 22-jähriger Bursch aus Straßwalchen überlebt hat. Der junge Mann in Lederhose und TShirt hatte offenbar schwer betrunken eine Feier in Irrsdorf verlassen und war im Bereich der Asen-Mühle über eine Leitschiene in den rund drei Meter tiefer verlaufenden Mühlbach gestürzt.
Es war der 48-jährige Techniker Harald Bacher, der an diesem Samstagabend noch einen Spaziergang entlang der Irrsdorferbachstraße machte. „Plötzlich habe ich in der Finsternis ein Jammern und Schreie eines Menschen gehört“, erzählt er. Den Ort habe er nicht gleich lokalisieren können. Er schaltete das Licht seines Mobiltelefons ein und leuchtete in den Mühlbach. Plötzlich sah er Wellen in dem ansonst am Wehr stehenden Gewässer. Und tatsächlich: „Da stand der junge Mann. Er hat nur gejammert, auf meine Zurufe nicht reagiert. Ich habe mich über die Mauer gebeugt und versucht, ihn mit der Hand zu packen. Doch das war vergeblich. Der Bursch ist nach rückwärts ins Wasser gefallen, mit dem Gesicht voran.“
In dieser Notsituation stoppte Harald Bacher das nächste vorbeifahrende Auto. Bei den Insassen handelte es sich um die Unternehmerfamilie Johann und Maria Asen von der gleichnamigen und benachbarten AsenMühle. Deren 19-jähriger Sohn Armin handelte sofort: Während die Mutter das Rote Kreuz alarmierte, holte der Sohn eine Leiter aus dem elterlichen Betrieb und hievte sie über die Leitschiene, um zu dem Verunglückten zu gelangen. „Der Bursch ist zu diesem Zeitpunkt aufrecht gestanden, aber plötzlich wieder mit dem Kopf voran in das Wasser gefallen“, schildert der 19-jährige Retter den SN.
Daraufhin stieg Armin Asen in den hüfthohen Mühlbach und packte den hilflosen jungen Mann. Gemeinsam mit seinem Vater Johann Asen und Harald Bacher konnten sie den Verunglückten auf die Straße hochziehen. Dort legten sie den Geretteten auf einen herbeigeholten Teppich und deckten ihn mit Kleidungsstücken zu, bis die alarmierten Rotkreuz-Sanitäter eintrafen. Zu diesem Zeitpunkt war bereits ein Notarzt aus der Stadt Salzburg in Richtung Straßwalchen unterwegs, der die weitere Behandlung übernahm.
Die gute Nachricht: Der 22-Jährige hatte sich „nur“eine Gehirnerschütterung zugezogen. Die Lebensretter zeigten sich bescheiden: „Es ist schön, dass alles so gut ausgegangen ist.“