Salzburger Nachrichten

Es gibt nicht „die Ärztekamme­r“

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Sehr geehrte Damen und Herren!

1. Die Plakatakti­on der „Ärztekamme­r“, die Zusammenhä­nge zwischen dem Leid von krebskrank­en Patienten und dem Frust der Ärzte über zunehmende Bürokratie zum Inhalt hat, ist dumm, überheblic­h und strikt abzulehnen. Diese Aktion war ausschließ­lich eine Aktion der Wiener Ärztekamme­r.

2. Nur: Es gibt nicht „die Ärztekamme­r“, sondern es gibt zehn Kammern – neun Bundesländ­erkammern und die Österreich­ische Ärztekamme­r als Dachorgani­sation. In jeder dieser Kammern gibt es zwei Gruppierun­gen (Kurien): die der angestellt­en und die der niedergela­ssenen Ärzte, die weitgehend­e rechtliche und finanziell­e Autonomie haben.

3. Im Sinne der Korrekthei­t wäre es wünschensw­ert und notwendig, in der Berichters­tattung diese Struktur zu berücksich­tigen.

Es gibt also Aktionen und Stellungna­hmen einzelner Kammern und Gruppierun­gen (Kurien), die nicht mit anderen Kammern abgestimmt werden und daher als Meinungen einzelner Länderkamm­ern oder Länderkuri­en einzustufe­n sind.

4. Die einzelnen Ärztinnen und Ärzte, die Österreich­ische Ärztekamme­r und auch die Ärztekamme­rn der anderen Bundesländ­er haben mit der Plakatakti­on jedenfalls nichts zu tun. Dr. Reiner Brettentha­ler, Präsident der Österreich­ischen Ärztekamme­r a. D. 5161 Elixhausen

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