Weyringer huldigt im Festspielhaus den Musen
SALZBURG-STADT. Die Salzburger Kulturvereinigung wird 70 – und ein Großer der heimischen Kunstszene gratuliert mit einer Auswahl seines Schaffens. Hans Weyringer gestaltete die Jubiläumsausstellung im Foyer des Großen Festspielhauses, die am Montagabend eröffnet wurde. Im Zentrum: die Musen. „Mich bewegt seit jeher der Eros, das Schöpferische“, sagt der Neumarkter Künstler.
Nicht nur sein „Aphrodite“Zyklus beweist: Der 68-Jährige huldigt der Schönheit weiblicher Formen. Aber auch Inspirationen musikalischer Art, wie seine Acrylbilder zur OsterfestspielOpernproduktion „Peter Grimes“oder seine „Zauberflöte“-Serie aus dem Jahr 2005 zeigen. Weyringer bedient sich zudem aus christlichen Sujets: An den Säulen im Festspielhaus prangen prächtige gotische Engel.
Mit der Salzburger Kulturvereinigung verbindet Weyringer viel. Im Jahr 1983 gestaltete er seine erste Ausstellung für die Institution. „Da war ich noch in Kuba, bei den Roten Brigaden“, erinnert er sich zurück. Viele Weggefährten fanden sich zur Vernissage im Festspielhaus ein. Einer der treuesten ist Sepp Forcher, der durch die Ausstellung führte. „Ich bin ein großer Bewunderer seiner Kunst“, sagt der Moderator. „Den Weyringer, den kann man nicht messen. Er ist erdverbunden, rustikal und nicht abgehoben. Und er ist ein wilder Hund, wenn es ums Bergsteigen geht.“Ein echter Weyringer ziert auch Sepp Forchers Stube. Obwohl: „Es ist gar nicht so leicht, dem Hans ein Werk abzukaufen“, verrät Forcher lachend.
Elisabeth Fuchs, die künstleri-
„ Mich bewegt schon immer der Eros, das Schöpferische.“
sche Leiterin der Kulturvereinigung, hat die Arbeitswut mit dem Bildhauer und Maler gemein: „Die größte Sünde ist es, wenn man sein Talent nicht nützt“, sind sich die beiden einig. Musik – auch klassische – hört Weyringer am liebsten live: „Wenn das Orchester spielt, dann bist du voll drinnen, dann packt es dich.“
Packend und kraftvoll wie eine Bruckner- oder Mahler-Symphonie sind auch viele seiner Werke. Die Ausstellung „Im Schutze der Musen“ist bis 27. Oktober im Großen Festspielhaus zu sehen.