ÖVP-Gemeindebrief löst Ärger in Seekirchen aus
Stadtrat Gerhard Spatzenegger rät „Schlechtmachern“, sich einen anderen Wohnort zu suchen. Die Opposition schießt scharf zurück.
Ein Artikel in der Gemeindezeitung der ÖVP Seekirchen sorgt für Aufregung. Stadtrat Gerhard Spatzenegger rät darin „Schlechtmachern“: „Wenn Seekirchen so schlecht ist und ihr euch nicht damit identifizieren könnt – es gibt auch andere Gemeinden, in denen man wohnen kann.“
Hintergrund sind die Überprüfungsausschüsse, die SPÖ, „Freie Wähler Seekirchen“(FWS) und die Liste „Lebenswertes Seekirchen“(LeSe) aufgrund steigender Kosten bei der Hofwirt-Sanierung einberufen haben. Die FWS hat das Thema auch auf Plakaten mit dem Titel „Pfusch am Bau“thematisiert.
Für Gemeinderat Michael Honzak (FWS) geht Spatzeneggers Breitseite „klar in unsere Richtung“. Er vergleicht den Vorschlag mit „Nazi-Methoden“und fordert Spatzeneggers Rücktritt. Auch Vizebürgermeister Walter Gigerl (LeSe) zeigt sich über den scharfen Ton überrascht: „Das ist ein starkes Stück, es zeugt von fehlendem Demokratieverständnis.“Gigerl vermutet die „Vorbereitung einer Ablöse“. Spatzenegger könnte sich für die Gemeinderatswahl 2019 als Bürgermeisterkandidat in Stellung bringen.
Solche Ambitionen schließt Spatzenegger aus: „Ich bin Jungvater, die Familie hat Priorität.“Der scharfe Ton im Gemeindebrief sei beabsichtigt gewesen. „Das hat sich nach untergriffigen Aussagen gegen Bürgermeisterin Monika Schwaiger aufgeschaukelt.“Nachsatz: „So würde ich das heute nicht mehr schreiben.“Spatzenegger erwägt nun rechtliche Schritte gegen Honzak wegen dessen „Nazi“-Vergleichs.
Wir fordern den Rücktritt von Stadtrat Spatzenegger.“ Michael Honzak, FWS-Gemeinderat