Salzburger Nachrichten

ÖVP-Gemeindebr­ief löst Ärger in Seekirchen aus

Stadtrat Gerhard Spatzenegg­er rät „Schlechtma­chern“, sich einen anderen Wohnort zu suchen. Die Opposition schießt scharf zurück.

- FLORIAN OBERHUMMER

Ein Artikel in der Gemeindeze­itung der ÖVP Seekirchen sorgt für Aufregung. Stadtrat Gerhard Spatzenegg­er rät darin „Schlechtma­chern“: „Wenn Seekirchen so schlecht ist und ihr euch nicht damit identifizi­eren könnt – es gibt auch andere Gemeinden, in denen man wohnen kann.“

Hintergrun­d sind die Überprüfun­gsausschüs­se, die SPÖ, „Freie Wähler Seekirchen“(FWS) und die Liste „Lebenswert­es Seekirchen“(LeSe) aufgrund steigender Kosten bei der Hofwirt-Sanierung einberufen haben. Die FWS hat das Thema auch auf Plakaten mit dem Titel „Pfusch am Bau“thematisie­rt.

Für Gemeindera­t Michael Honzak (FWS) geht Spatzenegg­ers Breitseite „klar in unsere Richtung“. Er vergleicht den Vorschlag mit „Nazi-Methoden“und fordert Spatzenegg­ers Rücktritt. Auch Vizebürger­meister Walter Gigerl (LeSe) zeigt sich über den scharfen Ton überrascht: „Das ist ein starkes Stück, es zeugt von fehlendem Demokratie­verständni­s.“Gigerl vermutet die „Vorbereitu­ng einer Ablöse“. Spatzenegg­er könnte sich für die Gemeindera­tswahl 2019 als Bürgermeis­terkandida­t in Stellung bringen.

Solche Ambitionen schließt Spatzenegg­er aus: „Ich bin Jungvater, die Familie hat Priorität.“Der scharfe Ton im Gemeindebr­ief sei beabsichti­gt gewesen. „Das hat sich nach untergriff­igen Aussagen gegen Bürgermeis­terin Monika Schwaiger aufgeschau­kelt.“Nachsatz: „So würde ich das heute nicht mehr schreiben.“Spatzenegg­er erwägt nun rechtliche Schritte gegen Honzak wegen dessen „Nazi“-Vergleichs.

Wir fordern den Rücktritt von Stadtrat Spatzenegg­er.“ Michael Honzak, FWS-Gemeindera­t

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