Alle vier Stunden kracht’s
Jährlich kommen in Salzburg rund 2240 Wildtiere im Straßenverkehr zu Tode. Das bedeutet, dass sich hierzulande etwa alle vier Stunden ein Unfall mit einem Wildtier ereignet.
SALZBURG. Im vergangenen Jahr wurden in Salzburg zehn Personen bei Unfällen mit Wildtieren verletzt. Der österreichische Versicherungsverband VVO, das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) und die Zentralstelle Österreichischer Landesjagdverbände rufen gemeinsam – ganz besonders in Wildwechselzonen – zu besonderer Vorsicht und zur Anpassung der Geschwindigkeit auf. Im Herbst ist, wie ein Blick auf die Statistik bestätigt, spezielle Vorsicht geboten.
Insgesamt ist die Zahl der Wildunfälle mit Personenschaden in den vergangenen fünf Jahren erfreulicherweise stetig gesunken. Im Jahr 2016 verunglückten österreichweit 90 Personen weniger als noch im Jahr 2012, das entspricht einem Rückgang von knapp 25 Prozent. Beinahe 38.000 Rehe – darunter knapp 11.000 Kitze – kamen in der vergangenen Saison auf Österreichs Straßen unter die Räder. Hinzu kommen noch knapp 39.000 weitere Wildtiere, welche die Kollision mit einem Fahrzeug nicht überlebten.
Die meisten Unfälle ereignen sich zwischen 5 und 7 Uhr in der Früh sowie abends zwischen 20 und 23 Uhr. „Zu den Wildwechselstunden sollte in Zonen mit häufigem Wildwechsel ganz besonders vorsichtig gefahren und die Geschwindigkeit entsprechend angepasst werden. Generell sollte das Gefahrenzeichen ‚Achtung Wildwechsel‘ unbedingt ernst genommen und die Geschwindigkeit entsprechend angepasst werden“, empfiehlt das Kuratorium für Verkehrssicherheit. Eine Analyse des KFV zeigt allerdings, dass Wildwechselschilder – unabhängig von der Uhrzeit – in der Praxis häufig ignoriert werden und sich die gefahrene Geschwindigkeit nicht von jener auf anderen Strecken unterscheidet.
Wildwechselschilder sind an Streckenabschnitten positioniert, an welchen das Risiko einer Kollision mit einem Wildtier auch tatsächlich deutlich erhöht ist. Bei Übergangsbereichen zwischen Wald und Feld ist das Risiko eines Wildunfalles beispielsweise besonders groß. Wildwechselschilder sollten daher dringend beachtet werden.