Salzburger Nachrichten

Dieser Wahnwitz hat Methode

- PIERRE A. WALLNÖFER

Kann ein Film wie „Guardians of the Galaxy“im Wohnzimmer überhaupt funktionie­ren? Der enorme Erfolg auch des zweiten Teils dieser großteils wild überdrehte­n, von aberwitzig­en Ideen und Trickeffek­ten geprägten Filme beweist es. Gleich der Einstieg mit dem Science-Fictionaff­inen Electric Light Orchestra und seiner Hymne „Mr. Blue Sky“macht – auf das Personal bezogen – deutlich: Auch die zweite Dosis „Guardian“-Weltraumsp­aß will mit dem Soundtrack punkten. Was sich als Handlungsf­ragmente identifizi­eren lässt, mündet in eine quietschve­rgnügte Achterbahn­fahrt durch die Historie des Genres, wobei mehr („Star Wars“) oder weniger („Blade Runner“oder ein Doppelgäng­er von Wolfgang Joop) dreist abgekupfer­t wird. Der FanFaktor solchen Kinos pulverisie­rt jede seriöse Einschätzu­ng, die Verkaufsza­hlen sprechen allerdings eine eigene Sprache. Und die Tricktechn­ik ist mindestens so bemerkensw­ert wie der Einfallsre­ichtum der spektakulä­ren Szenen. Imposant immer wieder Waschbär Rocket (von der Figur „Gucky“aus dem „Perry Rhodan“-Universum entlehnt), weniger die Gastauftri­tte von Kurt Russell, Sylvester Stallone und David Hasselhoff. PS: Ein dritter Film ist schon beschlosse­n.

Fazit: Ein Wahnwitz mit Methode. Die Sketches im Abspann sind gemischt lustig.

TV: Morgen, Sonntag, ist der erste „Guardians“Film im Fernsehen ORF 1 ab 20.15 Uhr zu sehen.

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Bissig: Waschbär Rocket als „Gucky“-Imitation.
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