Bayer tut alles für den Monsanto-Deal
Bayer-Chef Werner Baumann zieht alle Register, um die umstrittene Übernahme des USSaatgutriesen Monsanto durchzubringen. Mit dem heimischen Rivalen BASF sei eine Vereinbarung zum Verkauf von Geschäften aus der Agrarsparte Crop Science im Wert von 5,9 Milliarden Euro unterzeichnet worden, berichtete der Konzern am Freitag. Damit gehe man aktiv auf Bedenken der Aufsichtsbehörden ein, um einen Abschluss des Monsanto-Deals zu ermöglichen.
Seit der Jahresmitte prüfen unter anderem die EU-Wettbewerbshüter den vielfach kritisierten Zusammenschluss. Im August hatte Kommissarin Margrethe Vestager Zweifel geäußert und eine vertiefte Untersuchung angekündigt.
Auf dem Weg zu einer erfolgreichen Übernahme von Monsanto könnte der Teilverkauf an die BASF für Bayer ein Befreiungsschlag sein. In den vergangenen Monaten wurde bereits darüber spekuliert, welche Zugeständnisse die Leverkusener machen könnten, um eine Zustimmung zu erhalten. Betroffen sind Bayer-Geschäfte, die sich mit Monsanto überschneiden. So steht neben dem Unkrautvernichter Glufosinat mit den dazugehörenden LibertyLink-Produkten vor allem die gesamte Sparte für Saatgut in Feldkulturen auf der Verkaufsliste. Hierbei handelt es sich um Baumwollsaaten, das Rapsgeschäft in Nordamerika und Europa sowie die Aktivitäten mit Soja-Saatgut. Insgesamt erzielte Bayer 2016 in dem Bereich mit 1800 Beschäftigten Erlöse von 1,3 Milliarden Euro.
Ungünstig für den MonsantoDeal ist, dass die Fusionsprüfung zeitlich zusammenfällt mit der anstehenden EU-Entscheidung über die Verlängerung der Zulassung für den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat aus dem Haus Monsanto.